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„Ein Meilenstein“

Die Bozner Delegation

Die Freie Uni Bozen arbeitet jetzt in der Sunrise-Allianz mit acht weiteren europäischen Universitäten zusammen. Die Details des Abkommens.

Ein Abkommen, das neun kleine europäische Universitäten in Regionen außerhalb großer Ballungszentren mit einem strategischen Schwerpunkt im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) vereint. Die SUNRISE-Allianz ist eine von der EU geförderte transnationale Initiative, an der auch die Freie Universität Bozen beteiligt ist. Eine Delegation der Südtiroler Universität hat  an der Auftaktveranstaltung an der Technischen Universität Ilmenau in Deutschland teilgenommen, die das Projekt leitet.

Vor wenigen Tagen fand im Humboldtbau – Audimax der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen die offizielle Auftaktveranstaltung der SUNRISE Alliance statt.

Die Veranstaltung markiert einen Meilenstein in dieser neuen Kooperation zwischen neun europäischen Universitäten und brachte die akademischen Führungskräfte der teilnehmenden Universitäten sowie politische Entscheidungsträger zusammen, um eine Allianz zu feiern, die sich der Förderung von akademischer Ausbildung, Forschung und regionaler Entwicklung widmet. Die Eröffnung ist der erste Schritt einer gemeinsamen Entwicklung, an der Universitäten, Forschungsinstitute und lokale Gemeinschaften beteiligt sind.

Die unibz-Delegation, die an der Eröffnungsfeier in Illmenau teilnahm, bestand aus Ulrike Tappeiner (Präsidentin), Alex Weissensteiner (Rektor), Tanja Mimmo (Prorektorin), Marco Baratieri (Prorektor), Johann Gamper (SUNRISE-Koordinator der unibz), Elisa Bortolotti (Studierendenvertreterin im Universitätsrat), Dario Recla (Büro für Internationale Beziehungen), Angelika Peer, Erwin Rauch und Francesca Ricardi Di Netro (Liaison Office Brüssel).

„Für eine junge Universität wie die unsere ist die Vernetzung mit anderen europäischen Universitäten von zentraler Bedeutung. In der SUNRISE-Allianz arbeiten wir mit acht weiteren europäischen Universitäten zusammen, die eine vergleichbare Größe wie wir mit rund 5.000 Studierenden haben, und in Regionen abseits der großen Ballungszentren liegen“, erklärt die Präsidentin der Freien Universität Bozen, Ulrike Tappeiner.

„Diese Universitäten stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wie etwa der Schwierigkeit, Studierende zu gewinnen, da viele Universitäten in Großstädten bevorzugen, der Abwanderung von Fachkräften oder der Bedeutung lokaler Sprachkenntnisse für die Beschäftigung von Absolvent:innen in der Region. Gemeinsam wollen wir eine europäische Exzellenzuniversität mit internationaler Ausrichtung aufbauen, die gleichzeitig eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Stärkung ihrer jeweiligen Region spielt.“

„Ich bin überzeugt, dass wir von unseren Partnern in der SUNRISE-Allianz wertvolle Impule erhalten und im Gegenzug unsere eigenen und Erfahrungen, insbesondere im Bereich der Mehrsprachigkeit, in das Projekt einbringen können“, ergänzt Rektor Prof. Alex Weissensteiner. “Wir wollen auf unseren Gemeinsamkeiten aufbauen, uns dort gezielt ergänzen, wo es sinnvoll ist, und Best-Practice-Beispiele miteinander teilen“.

SUNRISE. Ein Projekt und eine Vision für die Zukunft Europas

SUNRISE steht für „Smaller (Strategic) Universities Network for Regional Innovative and Sustainable Evolution“ (Netzwerk kleinerer (strategischer) Universitäten für innovative und nachhaltige Entwicklung auf regionaler Ebene).

Die SUNRISE-Alliance ist eine europäische Initiative, die neun kleine Universitäten abseits großer Ballungszentren mit einem strategischen Schwerpunkt im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) vereint. Ziel dieses Projekts ist es, ein flexibles Netzwerk kleiner, innovativer und leistungsfähiger Universitäten in verschiedenen Regionen Europas aufzubauen. Diese Universitäten sollen ihre Mitarbeitenden, Studierenden und die lokalen Gemeinschaften nachhaltig fördern und inspirieren und Innovationsökosysteme entwickeln. Mit dieser ehrgeizigen Vision möchte das SUNRISE-Netzwerk einen bedeutenden Wandel in ländlichen, abgelegenen und maritimen Gebieten vorantreiben. Die Allianz wird von 48 assoziierten Partnern aus Wirtschaft und Industrie, öffentlichen Institutionen, Bildungseinrichtungen sowie Wissenschaft und Technologie unterstützt.

„Das Ziel von SUNRISE ist es, das Universitätspersonal zu stärken und zu ermutigen, die Wissensentwicklung voranzutreiben, indem es eng mit institutionellen Partnern zusammenarbeitet und die Studierenden aktiv in diesen Prozess einbezieht. Es geht darum, neue Generationen von Studierenden darauf vorzubereiten, verantwortungsbewusste Fachkräfte und Bürger:innen zu werden, die sich der Auswirkungen ihrer Entscheidungen bewusst sind und sich für das Wohl der Menschen einsetzen“, sagt Hans Gamper, Projektkoordinator an der unibz. Das Netzwerk will die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten durch innovative Ansätze und neue interdisziplinäre Verbindungen zu stärken. Gleichzeitig sollen lokalen Gemeinschaften in ihren regionalen Innovationsökosystemen nachhaltig gefördert und europäische Werte und Demokratie aktiv unterstützt werden.

Der Beitrag von SUNRISE zu Lehre, Forschung und Wissenstransfer 

In Bereich der Lehre werden die SUNRISE-Universitäten gemeinsame Studienabschlüsse, so genannte Double Degrees oder Joint Degrees, anbieten. Diese ermöglichen den Studierenden erstklassige englischsprachige oder mehrsprachige Studiengänge mit international anerkanntem Abschluss. In der Forschung bündeln die Allianzpartner ihre Kompetenzen und entwickeln interdisziplinäre Ansätze für eine ökologische und nachhaltige Gesellschaft. Zentrale Aspekte sind die gemeinsame Nachwuchsförderung und der gegenseitige Zugang zu den Forschungs- und Technologieinfrastrukturen aller Partner.

Mit Blick auf den Wissenstransfer oder „Knowledge Transfer“ strebt die SUNRISE-Allianz die Vernetzung der verschiedenen Regionen mit den ansässigen Industrieunternehmen an. Dadurch sollen Innovation und Technologietransfer gestärkt und gleichzeitig Netzwerke von Interessengemeinschaften mit Aktteuren mit Akteuren aus allen beteiligten Regionen geschaffen werden. Alle Partneruniversitäten von SUNRISE befinden sich in ländlichen, nicht-städtischen Gebieten, die 80 Prozent der Fläche Europas ausmachen.

Zu den beteiligten Universitäten gehören die Technische Universität Ilmenau (Deutschland), die Freie Universität Bozen (Italien), die Universität für Informationstechnologie und Management in Rzeszów (Polen), die Université de Technologie de Compiègne (Frankreich), die Europäische Universität Zypern (Zypern), die Universität Mälardalen (Schweden), die Università Politecnica delle Marche (Italien), die Džemal Bijedić Universität Mostar (Bosnien und Herzegowina) und das Polytechnische Institut Viana do Castelo (Portugal). Diese Universitäten teilen eine strategische Vision, die darauf abzielt, ländliche und periphere Regionen aufzuwerten. Diese Gebiete machen rund 80 Prozent der europäischen Fläche aus und sind ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen, sprachlichen und wirtschaftlichen Identität der Europäischen Union.

Die SUNRISE-Allianz unterzeichnete das Finanzierungsabkommen am 14. Oktober 2024 und verfügt über ein Gesamtbudget von 14 Millionen Euro, von denen 1,8 Millionen Euro für die Freie Universität Bozen vorgesehen sind.

Koordiniert wird das Projekt von der Technischen Universität Ilmenau. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt, von 2025 bis 2028. Diese Initiative stellt einen konkreten Schritt hin zur Entwicklung eines zukunftsweisenden Universitätsmodells dar, das globale Innovationen mit den Bedürfnissen lokaler Gemeinschaften vereint.

 

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