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Ein Platz für die Jugend

1,3 Millionen Euro schaffte Kurtinigs Gemeindeverwaltung zu mobilisieren, um ein neues Jugendhaus mitsamt Skatepark zu errichten. Bürgermeister Manfred Mayr freut sich über das Ergebnis, bedauert jedoch auch den mangelnden Dank für die Bemühungen.

von Christian Frank

Jugend braucht Raum zur Entfaltung. Während sich in Kaltern sprichwörtlich eine Tür schloss, als der Partykeller des Jugendzentrums Kuba auf Geheiß der Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernard dicht machen musste, wurde im selben Zeitraum in Kurtinig ein neues Jugendhaus vollendet.

„Der Weg dorthin war lang und nicht immer einfach“, verlautet Kurtinigs Bürgermeister Manfred Mayr. Um den Wünschen der Jugend Rechnung zu tragen, bedurfte es eines gewissen Maßes an Resilienz.

„Die Entstehung des Jugendhauses war von zahlreichen Höhen und Tiefen, positiven wie negativen Erfahrungen geprägt. Doch das Ergebnis ist eine wertvolle Bereicherung für die Gemeinde, deren Fokus klar auf die Bedürfnisse und Wünsche der Jugend gelegt wurde“, resümiert der Bürgermeister.

Das Projekt, welches sich insgesamt auf 1,3 Millionen Euro beläuft, begrenzt sich nicht bloß auf die Errichtung des Jugendhauses, sondern beinhaltet auch einen neu errichteten Skatepark.

Für das Jugendhaus allein beliefen sich die Kosten auf rund 755.000 Euro. Mit 343.000 Euro wurde der Großteil der Summe für Baumeisterarbeiten aufgewendet. Unter anderem flossen zudem 56.000 Euro für die Elektroanlage, inklusive Verstärkung für die Audio- und Videoanlage, 49.000 Euro für die Audio- und Videoanlage selbst und weitere 49.000 Euro für die Küche.

Kurtinigs Gemeindeverwaltung stellte bereits mehrmals ihr rühriges Händchen unter Beweis, wenn es darum geht, Fördergelder erfolgreich zu erlangen. Im Fall des Jugendzentrums macht sich demnach die Gemeindeverwaltung wieder alle Ehre und schaffte es, 695.000 Euro an Fördergeldern zu sammeln, sodass die Belastung für die Gemeindekasse bei nur 60.000 Euro lag.

Dem Ermessen des Bürgermeisters zufolge wurden die Wünsche der Jugendorganisation erfüllt, und auch die üppige Finanzspritze sieht er als gelungen. Dennoch bemängelt er eine ausgebliebene Darbietung des Dankes.

„Die Zufriedenheit ist nicht überall gegeben. Sowohl der Gemeinderat als auch meine Wenigkeit mussten feststellen, dass der Dank für das Geleistete in manchen Fällen ausblieb“, lamentiert Mayr und berichtet, dass aus den Reihen der Gemeindeverwaltung bereits die Floskel „Undank ist der Welten Lohn“ schallt.

Nichtsdestotrotz hofft Mayr, dass jene, denen das Jugendhaus gewidmet ist, die Initiative zu würdigen wissen: „Ich hoffe, dass unsere Jugend diese Infrastrukturen zu schätzen weiß. Der Einsatz und die Mühe, die in dieses Projekt geflossen sind, waren beträchtlich – besonders für eine kleine Gemeinde wie Kurtinig war dies aus finanzieller und verwaltungstechnischer Sicht eine Mammutaufgabe.“

Ab Oktober wird das Jugendhaus dreimal wöchentlich seine Tore öffnen und den Jugendlichen einen Ort bieten, an dem sie sich entfalten können. Gleichzeitig betont der Bürgermeister, dass die Gemeindeverwaltung und der Jugenddienst gerne unterstützend tätig sind und für Anregungen offenbleiben. Allerdings stellte er auch klar: „Wir sind nicht die Erziehungsberechtigten. Die Verantwortung für die Erziehung liegt weiterhin bei den Eltern und kann nicht auf die Gemeinde abgewälzt werden.“

Für Mayr wurde mit der Errichtung und Eröffnung des Jugendhauses ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Jugendarbeit gemacht.
„Jetzt liegt es an der Jugend, diese Möglichkeiten zu nutzen und weiterzuentwickeln“, appelliert Mayr.

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