„Bedenkliche Zahlen“
Der Wirtschaftsverband hds analysiert den Leerstand in Bozen: Derzeit gibt es in Bozen 211 gewerbliche Leerstände in Parterrelagen, die für die Bereiche Handel, Gastronomie und Dienstleistungen nutzbar sind.
Der Wirtschaftsverband hds hat in diesen Tagen ein neues Kompetenzzentrum im NOI Techpark in Bozen eröffnet und betreut von dort aus die drei Bereiche Orts- und Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung.
Im NOI schafft der hds ein Umfeld, das fachliche, innovative und schnelle Vernetzung für diese Themen ermöglicht.
Kompetenzbereich Orts- und Stadtentwicklung
Wie viele leerstehende Geschäfte, Gastronomielokale sowie Räumlichkeiten für Dienstleister und mit wie vielen Quadratmetern gibt es in Bozen? In welchem Zustand befinden sich diese? Wie wirkt sich dieser Umstand auf das Umfeld, auf die Entwicklung der Stadt und der Stadtviertel aus? Antworten auf diese und andere Fragen der Orts- und Stadtentwicklung mit allen aktuellen Zahlen und Fakten zur Leerstanderhebung sowie die Projekte des hds im NOI wurden im Rahmen einer Medienkonferenz im NOI Techpark vorgestellt.
An der Vorstellung haben NOI-Direktor Ulrich Stofner, hds-Präsident Philipp Moser und der Verantwortliche des Kompetenzzentrums, Martin Stampfer, teilgenommen. Stofner zeigte sich über die Ansiedlung des hds im NOI: „Der hds ist für unser Innovationsviertel eine Bereicherung und Ergänzung in zukunftsweisenden Themen.“
„Mit der Vision – Die Qualität des Lebensraumes Südtirol durch eine gezielte Wirtschaftsentwicklung der Orte und Städte steigern – haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Südtirols Städten, Innenstädten und Stadtvierteln sowie Dörfern zu werden“, erklärt Präsident Moser. Dabei spielen über den Einzelhandel hinaus auch ortsrelevante Betriebe in den Bereichen Gastronomie und Dienstleistungen, eine wesentliche Rolle.
Zur Orts- und Stadtentwicklung gehören auch die regelmäßige Analyse und Erhebung der aktuellen Leerstände in Südtirols größeren Ortschaften.
Eindrucksvolle und zum Teil bedenkliche Zahlen liefert die aktuellste Erhebung der Leerstände in der Landeshauptstadt Bozen:
- Stand März 2023 gibt es 211 gewerbliche Leerstände in Parterrelagen, die für die Bereiche Handel, Gastronomie und Dienstleistungen nutzbar sind (im März 2021 waren es 189).
- Die meisten davon (93) im Stadtviertel Europa – Neustift – Kaiserau (2021: 91), gefolgt vom Stadtviertel Altstadt/Zentrum (58, 2021: 56).
- Die markanteste Erhöhung der Leerstände gibt es in Gries/Quirein von 31 auf 46.
- Das sind insgesamt 14.073 Quadratmeter (2021: 13.531 Quadratmeter).
- Über den reinen Leerstand hinaus wurde auch – wo möglich – klassifiziert, welche Vornutzung dort angesiedelt war und in welchem Zustand sich die Immobilie befindet.
„Leerstandsmanagement ist für eine Orts- und Stadtentwicklung samt Umfeld und für einen lebendigen, attraktiven und lebenswerten Ort unumgänglich. Zudem ist die regelmäßige Erhebung ein nützliches und sinnvolles Instrument, wenn es etwa darum geht, die Notwendigkeit die Ausweisung weiterer, neu erschlossener Handelsflächen zu bewerten oder auf leerstehenden Flächen neue Tätigkeiten – wie etwa Mischnutzungen (concept stores) – zu ermöglichen“, resümiert hds-Präsident Philipp Moser die Analyse.
Kompetenzbereich Nachhaltigkeit
Beim zweiten Kompetenzbereich, den der hds im NOI betreut, geht es um nachhaltige Städte und Gemeinden. „Basierend auf Ziel Nr. 11 der SustainabilityDevelopment Goals SDGs und ausgehend von unserer Vision geht es darum, die Themen die Stärkung der lokalen Kreisläufe sowie die innerörtliche Mobilität von Waren und Personen voranzutreiben und dafür Impulsgeber für Entscheider zu sein“, erklärt Moser. Mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „Imprendigreen“ des gesamtstaatlichen Dachverbandes Confcommercio ermöglicht zudem der hds die Zertifizierung für nachhaltiges Engagement von Unternehmen im Handel, in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor.
Kompetenzbereich Digitalisierung
Bei diesem Kompetenzbereich hingegen geht es darum, vor allem Einzelhandelsbetriebe in Südtirol in eine technologisierte und digitalisierte Zukunft zu begleiten und weiterzuentwickeln. Dazu gehören u.a. eine Reihe von maßgeschneiderten Digitalisierungspaketen, die von 15 heimischen Anbietern im IT- und Internetbereich zur Verfügung gestellt werden.
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Kommentare (7)
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morgenstern
Sustainability Development Goals SDGs Imprendigreen …,
Die Worthülsen sind schon mal gesetzt, der Leerstand bleibt.
wichtigmacher
Ja, alles markige Sprüche, die haben wohl noch nie was vom Grundprinzip Angebot und Nachfrage gehört……
ich
Schon mal darüber nachgedacht ob die hohen Mietpreise schuld sind?
nochasupergscheiter
Digitalisierung…
Schlagworte haben sie gerne unsere grossverdiener auf bürgers kosten…
Meinen uns alle belehren zu müssen…
Dass zuletzt die schlecht gemachte Digitalisierung und verbeamtung alles den Bach runter bringt, die schlauen Firmen die die Herren hier anbiedern nur kosten verursachen, das sagt niemand… Und zum Schluss steht alles leer und wir haben klimakleber im Haus
dn
Dank dem unkontrollierten Online-Handel und Strompreis. Für alles ist der Putin Schuld, wer sonst?
andreas1234567
Hallo zum Sonntag,
Erst wenn die letzte Ladentür für immer schließt werden die Verbandsbonzen merken mit dem Erreichen von Sustainibility Development Goals lassen sich keine Verbandsbonzengehälter finanzieren und Impendigreensiegel lassen sich weder fressen noch verkaufen.
Man möchte den Schwätzern und Schaumschlägern ihre speziellen Concept Stores gönnen, Pfandhaus und Armenküche..
In den letzten Jahren hat man jubelnd 25% der Kundschaft mit lächerlichen Pässen und Zugangsbeschränkungen terrorisiert und der neue Aussätzige ist jeder der es wagt mit einem älteren Fahrzeug die Innenstädte anzusteuern, ist ja nicht „sustainibility“
Und sich dann wie blöde wundern warum die Kundschaft „auf Wiedersehen bei Amazon oder beim DEZ“ sagt.
Jetzt hilft nur noch ein millionenschwerer IDM „City Revival campaign“-Werbefeldzug, erhöht man eben die Kurtaxe auf 20 Euro