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Teures Unterland

 

Walther Andreaus

In 13 Südtiroler Gemeinden müssen die Bürger weiterhin einen IRPEF-Zuschlag abliefern. Welche das sind.  

Im Steuerjahr 2024 erheben 13 von 116 Südtiroler Gemeinden einen kommunalen IRPEF-Zuschlag auf das Einkommen.

Das zeigt eine aktuelle Übersicht des Verbraucherschutzvereins Robin anlässlich der bevorstehenden Gemeindewahlen. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es noch neun Gemeinden.

Betroffen sind vor allem unselbstständig Beschäftigte und Rentner, die den Großteil der Einkommenssteuerlast tragen. Besonders ins Auge fällt, dass sechs der 13 Gemeinden im Südtiroler Unterland liegen. „Die Unterschiede bei den IRPEF-Zuschlägen machen deutlich, wie stark kommunale Steuerpolitik das verfügbare Einkommen beeinflusst“, betont Walther Andreaus, Geschäftsführer des Vereins Robin. Gerade vor Wahlen sei es wichtig, solche finanziellen Auswirkungen sichtbar zu machen.

Die Höhe der IRPEF-Zuschläge, faktisch eine Zusatzsteuer, legen die Gemeinderäte individuell fest.

Einige Gemeinden arbeiten mit gestaffelten Sätzen oder gewähren Freibeträge, unterhalb derer kein Zuschlag fällig wird. Die Steuer wird wie die regionale Zusatzsteuer am Jahresende auf Basis des Einkommens berechnet und im folgenden Jahr auf elf Monatsraten verteilt eingezogen. Zusätzlich müssen Steuerzahler eine Vorauszahlung leisten, die 30 Prozent des Vorjahresbetrags beträgt und in neun Raten fällig ist.

Anhand eines Beispiels – 50.000 Euro Jahresbruttoeinkommen – zeigt der Verbraucherschutzverein auf, welche finanzielle Mehrbelastung die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Gemeinden erwartet.

Der Zuschlag ist in der Gemeinde Auer zu zahlen (0,20 Prozent, 100 Euro zum Beispiel A), in Branzoll (0,30 bis 0,80 Prozent, 264 Euro), Brixen (0,10-0,46 Prozent, 96 Euro), Bruneck (0,76 Prozent, nicht errechnet), Eppan (0,15-0,80 Prozent, 189 Euro), Leifers (0,25 Prozent, 125 Euro), Margreid, (0,10 Prozent, 50 Euro), Meran (0,10 Prozent, 50 Euro), Pfalzen (0,50 Prozent, nicht errechnet), Salurn (0,20 Prozent, 100 Euro), Sand in Taufers (0,50 Prozent, 250 Euro), Sarntal (0,30 Prozent, 150 Euro), Tramin (0,30 Prozent, 150 Euro). Bozen, Südtirols einwohnermäßig größte Stadt, hat den IRPEF-Zuschlag vor einigen Jahren abgeschafft. (tom)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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