2×3 macht 4

Tom, Pippi, Annika kommen wieder ins Kino, und das gleich drei Mal
Kommenden Freitag geht’s los. Ab da wird Pippi Langstrumpf in der Urfassung in drei Varianten im Kino zu sehen sein. Eine seltene Gelegenheit, auch für Erwachsene.
Von Renate Mumelter
„2×3 macht 4 Widdewiddewitt und Drei macht Neune! Ich mach mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt“, singt Pippi Langstrumpf in den Kinofilmen, mit denen Ole Hellbom Astrid Lindgrens Geschichten vom Mädchen, das sich nicht dreinreden lässt, auf die Leinwand brachte. Das war in den fernen 1960er Jahren. Die Verfilmungen (und die Lindgren Bücher) prägten ganze Generationen, und kein Remake kam je an die Originale heran.
Unterhaltsam, lehrreich, sehenswert
Jetzt bietet der Filmclub die seltene Gelegenheit, drei der Filme wieder zu sehen. Das letzte Mal war Pippi Langstrumpf 2023 in Bozen, und damals war der große Saal brechend voll. Damals gab es aber nur einen Film. Diesmal sind’s drei: „Pippi Langstrumpf“, „Pippi geht von Bord“, „Pippi in Taka-Tuka-Land“. Ole Hellblom drehte zunächst 1968 eine Serie in Schweden. Für den Start in Deutschland wurde 1969 daraus ein erster Film in Kinolänge. Weitere folgten.
Langstrumpf-Weisheit
Tom und Annika gehen brav zur Schule, während Pippi mit dem Affen und dem Pferd in der Villa Kunterbunt einzieht und sofort den Argwohn des ganzen Dorfes weckt. Eine selbsternannte Kinderschützerin mit lila Schuhen will Pippi ins Kinderheim stecken. Aber Pippi sagt sich selbst, wann es Zeit zum Schlafengehen ist, “und wenn ich nicht gehorche, gibt’s eine Tracht Prügel”.
Der Dielenboden der Villa Kunterbunt wird geschrubbt, nachdem ein ganzer Waschbottich ausgeleert worden ist, und schon murmelt das gut funktionierende Männchen im Erwachsenenkopf , dass es so aber nun wirklich nicht geht. Wenn das Kaffeekränzchen-Geschirr samt Kuchen und Sahne am Boden landet, weil Pippi am Tischtuch zieht, lässt das inzwischen schon weniger gut funktionierende Männchen im Erwachsenenkopf etwas Schadenfreude zu. Und als Pippi feststellt, dass die Schulleute zwar einen Haufen Plutimikationen lehren, aber nicht in der Lage sind, sich „etwas Lustiges auszudenken“, jubelt das Weiblein im Erwachsenenkopf und wünscht sich, dass möglichst viele Gestrenge im Publikum sitzen und eine klitzekleine Portion Langstrumpf-Weisheit mit ins wirkliche Leben nehmen.
- bis 4. Mai „Pippi Langstrumpf“ (1969), am 9., 11., 16. und 17. Mai „Pippi in Taka-Tuka-Land“ (1969), am 24., 25., 30. Mai, 1. Juni „Pippi geht von Bord“ (1970).
Was es sonst noch gibt
Am Sonntag, den 27. April begleitet Carmen Trocker persönlich ihren Dokumentarfilm über das Housekeeping-Personal in einem 5-Sterne-Hotel in Gröden „Personale“ um 20h in den Filmtreff Kaltern. Heute um 20.45h läuft ihr Film beim Trento Film Festival.
Am Dienstag, 29. April, 20h zeigt der Filmclub „Tian – Generation Farmfluencer“, einen Dokumentarfilm von Maike Hollnaicher, Thomas Schäfer über Menschen, die ihren Hof neu denken. Wie es derzeit aussieht, ist die Vorstellung bereits ausverkauft, aber vielleicht geht ja noch was.
„Queer“ von Luca Guadagnino setzt einen Roman des Beat-Poeten William S. Burroughs in Bilder um. Der Film ist trotz eines anders auftretenden Daniel Craig aufdringliche 137 Minuten lang und erzählt nichts wirklich Interessantes. Spannender bleibt „Pfau – bin ich echt?“ von Bernhard Wenger, und natürlich „Dreams“ Teil 2 der Oslo Stories von Dag Johan Haugerud.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.