Die (Sport-)Aussteiger
In diesen Tagen startete ein Projekt des Dienstes für Sportmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Ziel ist es, zu hinterfragen, warum junge Menschen in der Pubertät oftmals mit ihrer sportlichen Tätigkeit aufhören. Das Phänomen ist auch als „drop out“ bekannt.
Die Studie nennt sich „Sportausstieg im Jugendalter“ und wird von einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe betreut, in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Land Südtirol.
Zur Erhebung der Daten werden 480 anonyme Fragenbögen an Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 17 Jahren ausgeteilt, die an 4 verschiedenen Oberschulen in Bozen die Schulbank drücken: Mit dabei sind junge Menschen des Liceo scientifico „E. Torricelli“, des Realgymnasiums „Campus Fagen“, des „IISS Claudia de‘ Medici“ und des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums. Ziel ist es, herauszufinden, warum Jugendliche oft gerade in dieser Altersphase mit dem Sport aufhören und welche Lösungsansätze es gibt, um dem vorzubeugen.
Die Antworten können wertvolle Informationen zur aktuellen sportlichen Betätigung, zu eventuellen Unterbrechungen und den persönlichen oder sozialen Gründen dahinter liefern. Schule und Familie, aber auch Sportvereine, spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Nicht zu vergessen der Einfluss des „drop outs“ auf die körperliche und mentale Gesundheit der Befragten.
Die gesammelten Daten werden für Empfehlungen an Lehrpersonal, Trainerinnen und Trainer, Eltern und Vorbilder, verwendet. Gerade in dieser sensiblen Phase, die geprägt ist von körperlichen, emotionalen und sozialen Veränderungen, will man diesem Phänomen entgegentreten. Ein weiteres Ziel ist es, einen aktiven und gesunden Lebensstil unter den Jugendlichen zu fördern.
„Wer Sport treibt und körperlich aktiv ist, hat als Jugendlicher gleich mehrere Vorteile. Neueste Studien zeigen aber leider eine hohe Abbruchquote im Jugendalter“, so die Pflegekoordinatorin des landesweiten Dienstes für Sportmedizin und Mitglied der Arbeitsgruppe, Laura Rech. „Deshalb ist es unser Ziel, möglichst viele Daten zu erheben, um dieses Phänomen zu verstehen und dem eventuell vorzubeugen. Es war uns wichtig, die Oberschülerinnen und -schüler dazu direkt zu befragen. Wir möchten erreichen, dass wir abschließend gezielte Maßnahmen setzen können, um junge Menschen zu motivieren, ihre sportlichen Tätigkeiten wieder aufzunehmen.“
Die Ergebnisse der Studie werden im Herbst vorgestellt und dienen als Basis für zukünftige Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen vor Ort.
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