„… und sie wollen noch mehr“

In Südtirol haben Aktivisten jetzt eine Sticker-Aktion gegen den Massentourismus gestartet. Das Motto: 9 Millionen Touris auf 500.000 Einheimische.

von Artur Oberhofer

„9 Millionen Touristen auf 500 Tausend Einheimische … und sie wollen noch mehr.“

Mit diesem Slogan stellen unbekannte Aktivisten ihrer Sticker-Aktion vor, die in ganz Südtirol durchgeführt wird.

Die Aktivisten „drohen“ ganz offen: „Unsere Sticker ,9 MIO. TOURISTS – 0,5 MIO. LOCALS‘ werden so lange landesweit geklebt werden, bis sich etwas ändert.“

In einer Aussendung schreiben die Gegner des Massentourismus in Südtirol: 

„Sie wollen den Spuk in Innichen, Wolkenstein, Dorf Tirol oder Antholz und das Gewimmel in den Städten Meran und Bozen flächendeckend auf ganz Südtirol ausdehnen und Regionen wie Schnals, Martell oder Sarntal ,touristisch beleben‘. Und in Brixen soll ein horrend teurer Garten entstehen, an den Bedürfnissen der StadtbewohnerInnen vorbei.

Das Gerede von einer besseren Verteilung der Touristenmassen verschleiert den Wachstumsrausch. 

Die IDM leugnet das Mengenproblem und bewirbt den Zustrom in den ,begehrtesten Lebensraum Europas‘ mit immer neuen Wohlfühlparolen: ,Dein Platz ist hier‘, und ,Was macht Südtirol so einzigartig“‘ Letztens kam auch Chiara Ferragni zum Werbung machen ins Land. Wir fordern, dass offengelegt wird, ob sie dafür bezahlt wurde und von wem.“

Die Aktivisten fordern ein Umdenken in der Tourismuspolitik. Denn Südtirol gleiche mittlerweile einem Freizeitpark für zahlende Gäste.

In der Aussendung schreiben sie:

„Wir fordern, die Bedürfnisse der Wohnbevölkerung mitzudenken, anzuerkennen und zu respektieren und insbesondere die durch den ungehemmten Tourismus entstehenden Nachteile abzufedern. Der Übertourismus ist weder sozial noch ökologisch nachhaltig.

 Wenn schon nicht die Politik, die IDM und die Tourismusvereine umdenken, so doch vielleicht mancher Gast, der sich durch unsere Aktion nicht mehr willkommen fühlt.

Wir behalten uns weitere Aktionen vor.

 Signiert: Unbekannt.“