Du befindest dich hier: Home » News » „Zur Freude von Urzì …“

„Zur Freude von Urzì …“

Die SSB-Bundesleitung (Foto: Richard Andergassen)

Der Südtiroler Schützenbund äußert sich kritisch zur Autonomiereform. Diese sei kein Erfolg, sondern ein Rückschritt.

Der Südtiroler Schützenbund erinnert an Silvius Magnago – einen der großen Väter unserer Autonomie. Auf dem langen Weg zur Autonomie pflückte er Blume um Blume – mit Bedacht, mit Weisheit und mit Liebe zur Heimat. Jeder Schritt war ein Akt der Verantwortung gegenüber unserem Land und seinen Menschen.

Und heute?

„Heute sehen wir, wie in Rom ein ganzer Strauß gepflückt wird – nicht für unser Volk, sondern zur Freude von Urzì und jenen, die unsere Wurzeln kappen wollen. Ein Strauß, der – kaum in Bozen angekommen – bereits seine Blätter hängen lässt. Ein Symbol politischer Augenwischerei.

Ohne die Menschen dieses Landes einzubinden, ohne den vom Volk getragenen Autonomiekonvent zu achten, wird in Rom ein Ergebnis als ,historischer Durchbruch‘ gefeiert – ein Begriff, der hohl klingt, wenn man ihn mit der Realität “, heißt es in einer Aussendung des Südtiroler Schützenbundes 

Was bleibt für Südtirol?

Nichts, heißt es in der SSB-Aussendung weiter. „Kein echter Fortschritt, keine Sicherung unserer Identität, keine Stärkung unserer Rechte. Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes spricht aus, was viele fühlen: Was uns hier als Erfolg verkauft wird, ist in Wahrheit ein Rückschritt. Ein Spiel mit unserer Zukunft.“

Es sei eine bittere Ironie des Schicksals, dass sich ausgerechnet in diesen Tagen der 110. Jahrestag jener Geheimverhandlungen jährt, in denen Italien den Weg in den Ersten Weltkrieg beschritt – ein Weg, der das Schicksal des Landes entscheidend veränderte. Zur Erinnerung: Wie schwach das Fundament des sogenannten Zweiten Autonomiestatuts von 1992 tatsächlich ist, wurde von Anfang an verschleiert – systematisch und bewusst.

In der Aussendung heißt es weiter:

„Was damals als großartiger diplomatischer Erfolg verkauft wurde – eine ,Streitbeilegungserklärung‘ zwischen Italien und Österreich – entpuppte sich in Wahrheit als fauler Kompromiss mit weitreichenden Folgen. Bis heute wird dieses Abkommen gefeiert, als garantiere es Südtirols Autonomie gegenüber dem italienischen Staat. Doch die Realität ist eine andere: Die Versprechungen wurden nie erfüllt, und die Schutzfunktion des Abkommens hat sich als Illusion erwiesen. Das Südtiroler Volk wurde gezielt in Sicherheit gewiegt. Man suggerierte, die Autonomie sei durch internationale Abkommen abgesichert und könne von Rom nicht ohne Weiteres angegriffen oder ausgehöhlt werden. Doch rückblickend ist klar: Diese sogenannte „internationale Absicherung“ war nichts weiter als politische Kulisse – ohne rechtlich bindende Wirkung, ohne Durchsetzungskraft. Heute sehen wir erneut mit Sorge nach Rom. Wieder wird über uns verhandelt. Wieder droht unsere Stimme überhört zu werden.“

Der Schützenbund ruft alle Südtiroler auf: „Seid wachsam. Lasst euch nicht täuschen von wohlklingenden Worten und politischen Inszenierungen.“

Es gehe um mehr als nur eine Reform – es gehe um unser Erbe, um unsere Sprache, um unsere Identität. „Es geht um unser Südtirol. Denn eines ist gewiss: Wenn sich ausgerechnet die geistigen Erben des Faschismus über eine Autonomiereform freuen, dann kann das für unser Volk nichts Gutes bedeuten“, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Roland Seppi.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

Du musst dich EINLOGGEN um die Kommentare zu lesen.

2025 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen