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Arme Kinder

In Südtirol gelten 15 Prozent der Minderjährigen als armutsgefährdet. Ein Grünen-Antrag für eine Kindergrundsicherung wurde im Landtag abgelehnt.

Kinder, die in Armut aufwachsen, haben oft eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Teilhabe, was ihre Entwicklung und Zukunftsperspektiven massiv einschränkt.

Armut, so schickten die Grünen im Landtag voraus, habe viele Gesichter und beinhalte keineswegs nur materiellen Mangel:

Sie zeige sich in fehlender gesunder Ernährung, in unzureichenden Wohnsituationen, im Fehlen von Schulmaterialien oder darin, dass Kinder nicht an Freizeitaktivitäten teilnehmen können. Obwohl es in Südtirol bereits Unterstützungsmaßnahmen gebe, würden diese nicht ausreichen, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen.

Rund 14,6 % der Minderjährigen in Südtirol gelten als armutsgefährdet (Stand 2018, aktuellste Erhebung).

Einelternfamilien und Familien mit mehreren Kindern sind dabei besonders betroffen. Die finanzielle Belastung ist in den letzten Jahren durch die Inflation sicher noch weiter gewachsen.

Um bürokratische Hürden abzubauen und eine finanzielle Stabilität für jedes Kind in Südtirol zu sichern, hat die Grüne Fraktion mit einem Beschlussantrag im Landtag die Einführung einer Kindergrundsicherung vorgeschlagen.

In mehreren Ländern ist eine Kindergrundsicherung bereits seit vielen Jahren Realität.

Für die Landesregierung ist die Zeit jedoch noch nicht reif für eine Kindergrundsicherung und sie hat den Beschlussantrag abgelehnt, bedauern die Grünen. Für Landesrätin Rosmarie Pamer gebe es zurzeit andere Prioritäten.

„Eine sehr enttäuschendes Signal an alle Familien die in Südtirol von Armut betroffen sind. Der Landtag wird Teil des Netzwerkes gegen Armut und am selben Tag wird ein Beschlussantrag zu einer Kindergrundsicherung abgelehnt, der die Situation von vielen Kindern, die in Armut aufwachsen langfristig verbessert hätte. Der Versuch, einen Kompromiss zu finden, blieb ebenfalls aus“, so der Ersteinbringer Zeno Oberkofler.

„Jedes Kind sollte die gleichen Aufstiegschancen im Leben haben. Eine unbeschwerte Kindheit in finanzieller Sicherheit zu haben, auf Klassenfahrt zu fahren, einen Schwimmkurs zu besuchen oder ein Musikinstrument zu lernen, sollte ein Recht für jedes Kind und kein Privileg sein. Eine Investition in unsere Kinder ist eine Investition in unsere Zukunft. Schade, dass diese Chance im Landtag vertan wurde“, so die Grünen Abgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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