Die Lohnlücke
In Luxemburg verdienen Frauen mehr als Männer. In Südtirol liegen Lohnunterschied bzw. Lohnlücke zu Ungunsten der Frauen bei 17,3 Prozent.
In Luxemburg verdienen Frauen mehr als Männer: Um etwa ein Prozent war 2023 der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im privaten Sektor in Luxemburg höher als der von Männern, im öffentlichen Sektor verdienten Frauen 2,9 Prozent mehr als Männer.
Damit ist es das einzige Land in der EU, in dem der Gender Pay Gap zugunsten der Frauen ausfällt.
In allen anderen EU-Staaten ist der Lohnunterschied bzw. die Lohnlücke zu Ungunsten der Frauen. Sprich: Männer verdienen für dieselbe Tätigkeit mehr als Frauen, im EU-Durchschnitt sind es zwölf Prozent, in Südtirol 17,3 Prozent.
„Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass auch bei uns in Südtirol Frauen am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt werden“, unterstreicht Rosmarie Pamer, Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familien, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt, anlässlich des Equal Pay Days.
Pamer ergänzt: „Wir arbeiten jedoch hart und kontinuierlich daran, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, damit sich die Lohnlücke verringert.“ Eine wichtige Säule dafür sei der Ausbau der Kleinkindbetreuung im Land. „Die Gründe für die Lohnlücke sind zwar vielfältig, gewichtige aber sind die Unterbrechung der Berufslaufbahn für Erziehungs- und Pflegeaufgaben oder Teilzeitbeschäftigung, also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Allgemeinen“, führt die Landesrätin aus.
Im Bereich der Kleinkindbetreuung sind in Südtirol allein im Jahr 2024 zwölf neue Kindertagesstätten mit rund 250 neuen Betreuungsplätzen dazugekommen.
„Der Ausbau geht massiv weiter: 2025 wurden bereits zwei neue Kitas eröffnet und zwei bestehende erweitert, wodurch 70 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen wurden“, betont Pamer. „Neun weitere Eröffnungen und eine Erweiterung sind bis zum Jahresende noch geplant.“ Derzeit werden in Südtirol 119 Kitas, 15 Kinderhorte sowie 234 Tagesmütter/-väter gezählt. Der Ausstattungsindex – die Anzahl der Betreuungsplätze je 100 Kinder im Alter von 0-3Jahren (zum Teil teilen sich mehrere Kinder einen Betreuungsplatz) – hat sich damit von 13,3 Prozent im Jahr 2010 inzwischen verdoppelt.
Dass der beschrittene Weg der richtige sei, zeige auch die Erwerbstätigenquote bei den Frauen. „Mit 74 Prozent liegt diese im innerstaatlichen Vergleich an der Spitze“, sagt Pamer und ergänzt: „Doch von jener der Männer – fast 86 Prozent – ist sie noch deutlich entfernt.“
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