„Ein erster Lichtblick“

Philipp Moser (Foto: hds)
Seit Jahren kämpft der hds um eine autonome Handhabe Südtirols bei den Öffnungszeiten des Einzelhandels – vor allem an Sonn- und Feiertagen. Nun geben Verhandlungen in Rom Grund zur Hoffnung.
von Christian Frank
Hds-Präsident Philipp Moser blickt gespannt nach Rom, denn dort dürfte nun bald eine für den Handel brisante Thematik am Autonomieverhandlungstisch zur Sprache kommen. Die Regelung der Öffnungszeiten im Südtiroler Handel steht nämlich mitunter auf der Agenda, über welche die römische Regierung abstimmen will. Der Kompetenzanspruch des lokalen Handels schien selten so nahe vor der Erfüllung.
„Nun zeigt sich dazu ein erster, konkreter Lichtblick, damit wir in Zukunft das Thema wieder autonom regeln können, nachdem Italien 2012 mit dem sogenannten Monti-Dekret die totale Liberalisierung im Einzelhandel eingeführt und aus Italien das einzige Land Europas ohne Einschränkung der Öffnungszeiten gemacht hatte“, erklärt der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser.
Diese Liberalisierung öffnete mitunter die Türen für die Sonntagsöffnungen, welche seit jeher ein umstrittenes Thema im Diskurs des Einzelhandels sind.
„Die Umfragen unter den Betreibern zeigen immer noch, dass der Großteil für eine Schließung an Sonntagen ist“, resümiert Moser. Eine für ihn nachzuvollziehende Situation, denn die liberalen Verhältnisse kommen vor allem den großen Mitbewerbern zugute.
„Ein kleines Geschäft kann mit einer großen Kette nicht mithalten, die problemlos Personal für sieben Tage die Woche findet. Die Großkonzerne sind völlig anders aufgestellt“, erklärt der hds-Präsident. Vor allem in Anbetracht des Arbeitskräftemangels betont er die Notwendigkeit, als Arbeitgeber attraktiv zu sein – notwendige Wochenendschichten konterkarieren dieses Bestreben.
Moser betont, dass der Verband nicht für eine Abschaffung der Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen sei, sondern eine Sonderlösung für Südtirol gefunden werden müsse. Summa summarum äußert sich der hds-Präsident jedoch positiv zu einer Einschränkung der Öffnungszeiten.
„Lebensmittel sind beispielsweise kein Luxusgut, welches an Wochenenden tendenziös mehr gekauft wird. Wer einen Liter Milch am Sonntag kauft, tut dies dafür am Montag nicht mehr. Hier sprechen wir also nicht von zusätzlichem Umsatz, sondern lediglich von einer Umsatzverschiebung“, so Moser.
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