Selbstgebaute Kisten
Der Countdown läuft: In rund einem Monat findet in Eppan zum achten Mal das inzwischen weithin bekannte Seifenkistenrennen statt. Bereits jetzt wird fleißig an den Kisten gebastelt.
von Sylvie Debelyak
„Auf die Plätze, fertig, los! In rund einem Monat verwandelt sich die Straße Richtung Eppan Berg wieder in eine Rennstrecke. Alle zwei Jahre sausen hier die selbstgebauten Seifenkisten die Strecke hinab, und auch dieses Mal verspricht das Rennen ein spannendes Spektakel für Groß und Klein zu werden.
„Ich weiß von einigen Gruppen in Südtirol, etwa im Passeiertal, oder auch im Trentino, die ebenfalls solche Seifenkistenrennen organisieren, allerdings sind sie hierzulande nicht so weit verbreitet“, erklärt Noemi Cassar Franceschini vom Pfadfinderstamm Eppan. Umso größer ist die Vorfreude auf das anstehende Rennen in Eppan am 4. Mai, das in diesem Jahr bereits zum achten Mal stattfindet und das Dorf näher zusammenrücken lässt. „Es ist schön mitanzusehen, wie es die Menschen im Dorf zusammenbringt, weil sie gemeinsam an etwas arbeiten, zusammen mitfiebern und staunen“, so die junge Pfadfinderin.
Das Besondere daran: Die Kinder und Jugendlichen bauen ihre Kisten, mit denen sie am Rennen teilnehmen, selbst. „Natürlich erhalten sie dabei auch Unterstützung von Erwachsenen. Der Jugendtreff baut beispielsweise einige Kisten gemeinsam mit den Jugendlichen, und auch an der Schule bietet eine Lehrperson ein Wahlfach an, in dem die Schüler zusammen ihre Seifenkiste bauen. Andere wiederum basteln sie sogar alleine“, weiß Cassar und hebt dabei das praktische Wissen hervor, das die Kinder und Jugendlichen dabei lernen. Der Zeitaufwand dahinter ist allerdings riesig, oft steckt monatelange Arbeit darin, betont die Pfadfinderin. „Eine solche Kiste zu bauen ist ein langer Prozess, man muss immerhin das ganze Material besorgen und das Gefährt muss ja auch funktionstüchtig sein“, sagt sie.
Ungefähr 30 Seifenkisten gehen an den Start; gefahren wird in Teams, rund 60 bis 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden sich bei dem beliebten Seifenkistenrennen an – die bisher jüngste Teilnehmerin war gerade einmal sieben Jahre alt. „Ihr Vater hat sich damals mit ihr zusammen angemeldet und mit ihr eine Kiste gebaut. Es wurde natürlich darauf geachtet, dass gut aufgepasst wird“, unterstreicht Cassar.
Sicherheit wird also großgeschrieben: Helm und Handschuhe sind Pflicht – und auch ein Collaudo muss davor gemacht werden: „Am Tag vor dem Rennen wird die Kiste gewogen, geschaut, wie breit sie ist, ob sie zusammenhält und natürlich auch, ob die Bremsen funktionieren“, betont die Pfadfinderin. Tatsächlich sei es sogar schon vorgekommen, dass einige mit ihrer selbstgebauten Kiste nicht starten durften, wie sie ergänzt.
Man sei allerdings zuversichtlich, dass alles glatt über die Bühne läuft. „Familien, Freunde und Rennsportbegeisterte können sich auf einen ereignisreichen Tag freuen. Entlang der Strecke gibt es unzählige Möglichkeiten, das Rennen zu verfolgen, sich in den verschiedenen Verpflegungsständen entlang der Rennstrecke etwas zum Essen zu besorgen und einfach einen gemütlichen Tag zu verbringen“, schließt Cassar.
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