Bedrohte Ökosysteme
Der Klimawandel zeigt sich besonders deutlich im Hochgebirge, wo Gletscher zurückgehen und Permafrostböden auftauen, was sich auf die Menge und Qualität des Wassers in Seen und Bächen auswirkt. Das ist das Thema eines Vortrags von Eurac Research und der Plattform Biodiversität Südtirol am 9. April im Naturmuseum. In italienischer Sprache.
Auch im Vinschgau beispielsweise führt der Abbau der Kryosphäre, also aller Formen von Eis (außer dem Eis in den Wolken) und Schnee, zu einer Verschlechterung der Wasserqualität; Schwermetalle wie Nickel und Uran reichern sich in den Flüssen an und sind als weißliche Ablagerungen sichtbar. Auch im Tal, vor allem in der Etsch, überschreiten die Konzentrationen die Umweltqualitätsgrenzwerte.
Der Temperaturanstieg und das Verschwinden kalter Lebensräume bedrohen die aquatischen Ökosysteme. Postglaziale Landschaften erhöhen die hydrologische Stabilität, indem sie kalte Quellen speisen, in denen gefährdete Mikroben und Wirbellose leben. Die Erhaltung dieser kalten Rückzugsgebiete ist für die Bewältigung der Klimakrise von entscheidender Bedeutung.
Über dieses Thema spricht Stefano Brighenti beim Kolloquium in italienischer Sprache „Cambiamenti climatici in montagna: i torrenti alpini tra fragilità e resistenza”.
Die von Eurac Research und der Plattform Biodiversität Südtirol organisierte Veranstaltung findet am Mittwoch, 9. April um 18 Uhr im Naturmuseum Südtirol statt; der Eintritt ist frei. E
ine Anmeldung auf der Webseite des Museums unter dem Link https://app.no-q.info/naturmuseum-sudtirol/calendar/event/532893 wird empfohlen. Der Vortrag ist auch online auf dem YouTube-Kanal des Museums unter https://www.youtube.com/live/WvHO0Dc1uGE zu sehen.
Stefano Brighenti forscht im Bereich der alpinen Gewässerökologie und seit rund zehn Jahren die ökologischen und hydrologischen Auswirkungen des Klimawandels in großen Höhenlagen.
Seine Studien umfassen die Ökologie alpiner Bäche im Vinschgau, die hydrologische Bedeutung von Gletschern und Permafrost sowie die chemische Qualität alpiner Gewässer. Brighenti hat überdies globale Forschungsarbeiten zur klimatischen Widerstandsfähigkeit von Gebirgsregionen und zur chemischen Qualität von Permafrost beeinflussten Bächen koordiniert.
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