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„Brauchen keinen Polizeistaat“

Julian Rossmann (Foto: Young Greens Southtyrol)

Die Young Greens Southtyrol fordern Freiräume statt Polizeistaat:Junge Menschen bräuchten  Raum, nicht Repression.

Die Young Greens Southtyrol zeigen sich alarmiert über den zunehmenden Ruf nach mehr Kontrolle und Repression gegenüber Jugendlichen. Anstatt junge Menschen pauschal zu kriminalisieren, brauche es endlich eine ehrliche, respektvolle Debatte auf Augenhöhe – und vor allem: mehr Freiräume!

„Die Jugend ist nicht das Problem, sie ist Teil der Lösung“, so die Young Greens. „Doch anstatt sie zu stärken, schränkt man sie immer weiter ein – mit Polizeipräsenz statt Perspektiven, mit Einschränkungen statt Verantwortung, mit Vorurteilen statt Vertrauen.“

In Südtirol fehlten konsumfreie, selbstgestaltbare Räume für Jugendliche. Öffentlicher Raum werde für junge Menschen zunehmend eingeschränkt. „Sie gelten als laut, störend, problematisch – selten aber als kreativ, engagiert oder schlicht: dazuzugehörig. Diese Stigmatisierung lehnen wir entschieden ab“, erklärt Julian Roßmann von den Young Greens Southtyrol.

Die Skandalisierung einzelner Vorfälle oder Veranstaltungen führe zu einer gefährlichen Dynamik: eine ganze Generation werde unter Generalverdacht gestellt.

Dabei zeigten aktuelle Studien: Junge Menschen konsumieren heute bewusster und verantwortungsvoller als frühere Generationen – insbesondere im Umgang mit Alkohol und Nikotin.

Nein zu Law-and-Order

Mit Sorge blicken die Jungen Grünen auf das neue Landesgesetz zur Ortspolizei von Landesrätin Ulli Mair. Die Forderung nach einem:einer Ortspolizist:in pro 1.000 Einwohner:innen sei Symbolpolitik. „Wir brauchen keinen Polizeistaat, wir brauchen eine solidarische Gesellschaft“, so Julian Rossmann. Repression sei keine Präventioń.

 Die Youngs fordern stattdessen: Mindestens eine:n Sozialarbeiter:in auf 1.000 Einwohner:innen, Ausbau von Streetwork- und Präventionsarbeit, öffentliche Räume gemeinsam mit Jugendlichen gestalten.

Jugendarbeit müsse partizipativ, ermächtigend und inklusiv sein. Gerade in Zeiten nach Corona, sozialer Unsicherheit, steigender Preise und globaler Krisen bräuchten die Jugendlichen Orte, an denen sie sich austauschen, entfalten und solidarisch organisieren können.

„Besonders migrantische und einkommensschwache Jugendliche werden in der aktuellen Debatte zu oft nur als ,Sicherheitsrisiko‘ wahrgenommen, ihre Perspektiven, Talente und Bedürfnisse bleiben außen vor. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Julian Rossmann.

Eine zukunftsfähige Gesellschaft brauche  keine immer strenger werdenden „Sicherheitsgesetze“, sondern Bildung, Teilhabe und Vertrauen in die junge Generation“, so das abschließende Statement der Young Greens. „Repression ist keine Lösung – sie ist ein Ausdruck politischer Gestaltungsschwäche.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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