„Brauchen schnelle Lösungen“

Walter Pöhl, Alfred Aberer, Arno Kompatscher, Elisabeth Reiterer, Alexander Öhler und Stephan Konder – Foto: © lvh.apa
Zahlreiche Südtiroler Warentransporteurinnen und -transporteure trafen sich am vergangenen Samstag in Bozen zu ihrer Jahresversammlung. Obmann Alexander Öhler beklagte verschiedene Schwierigkeiten, mit denen die Branche zu kämpfen hat.
Hochrangige Vertreter/innen aus Politik, Wirtschaft und Praxis diskutierten am Wochenende über aktuelle Herausforderungen und künftige Entwicklungen im Warentransport.
Neben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landeshauptmannstellvertreter Marco Galateo waren auch Landesrat Christian Bianchi, lvh-Präsident Martin Haller, lvh-Vizepräsident Hannes Mussak und lvh-Direktor Walter Pöhl der Einladung gefolgt. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten von Gasser IVECO in Bozen statt und bot einen intensiven Austausch zu Themen wie Infrastrukturengpässe, Slot-Systeme, Fahrverbote und urbane Logistikkonzepte.
Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh.apa, thematisierte in seiner Eröffnungsrede den akuten Fahrermangel, die zunehmende Belastung durch Fahrverbote – insbesondere in Tirol – sowie zunehmende bürokratische Auflagen. Diese Themen wurden anschließend in mehreren Diskussionsblöcken vertieft. Öhler brachte die Schwierigkeiten umgehend auf den Punkt: „Wir stehen vor großen Herausforderungen – von der Lueg-Brücke über Fahrverbote bis hin zu neuen Mobilitätskonzepten. Wir müssen schnellstmöglich tragfähige Lösungen finden.“
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte die Bedeutung langfristiger Infrastrukturmaßnahmen, um Engpässe wie bei der Lueg-Brücke zu entschärfen und den alpenquerenden Verkehr zu sichern. Er zeigte sich offen für innovative Lösungsansätze wie ein Slot-System für LKWs, gab jedoch zu bedenken, dass die Umsetzung eine enge internationale Abstimmung erfordere.
Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, sprach über die zentrale Rolle der Nord-Süd-Achse als Rückgrat des europäischen Güterverkehrs und plädierte für grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte und Kooperationen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Auch der städtische Raum kam nicht zu kurz: Stephan Konder, Vizebürgermeister von Bozen, sprach über die Bedeutung nachhaltiger Lösungen für den innerstädtischen Warentransport. Er verwies auf die Notwendigkeit, Logistikströme besser mit der urbanen Infrastruktur abzustimmen, um Verkehrsbelastung und Emissionen zu reduzieren.
Einen praktischen Einblick in den Berufsalltag gab die LKW-Fahrerin Elisabeth Reiterer. Sie schilderte eindrucksvoll die täglichen Herausforderungen der Fahrer/innen – von überfüllten Raststätten bis hin zu unklaren Fahrregelungen.
In den einzelnen Themenblöcken wurde deutlich: Die Probleme im alpenquerenden Güterverkehr sind vielschichtig – doch ebenso vielfältig sind die Lösungsvorschläge. Einigkeit herrschte darüber, dass es neben nationalen Initiativen insbesondere eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit brauche, um eine moderne, effiziente und nachhaltige Transportinfrastruktur zu sichern.
Zum Abschluss bedankte sich lvh-Direktor Walter Pöhl bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den offenen Dialog und die wertvollen Impulse: „Die heutige Runde hat gezeigt: Wirtschaft, Politik und Praxis ziehen an einem Strang. Das ist entscheidend, wenn wir den Warenverkehr im Alpenraum fit für die Zukunft machen wollen.“
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