„Annullieren geht nicht mehr“
Eigentlich hatte die Meraner Museumfachfrau Paula Mair ihre bereits angekündigte SVP-Gemeinderatskandidatur wegen Unvereinbarkeit öffentlich wieder zurückgezogen. Warum sie nun doch auf der Edelweiß-Liste aufscheint.
von Karin Gamper
Wirrwarr rund um die Gemeinderatskandidatur von Paula Mair auf der Meraner SVP-Liste: Die 71-jährige Museumfachfrau war bei der offiziellen Vorstellung des antretenden Teams Mitte vergangener Woche bereits als Kandidatin präsentiert worden. Was damals noch niemand wusste: Eine Kandidatur von Paula Mair ist mit ihrem Amt als Rätin der Stiftung Sparkasse unvereinbar. „Ich habe deshalb umgehend die Löschung von der Liste beantragt, da für mich in jedem Fall das Amt der Stiftungsrätin vorgeht“, unterstreicht Paula Mair. Sie könne in dieser Funktion mehr für die Menschen, Vereine und Verbände im Burggrafenamt bewirken, zumal sie ihr Antreten bei den Gemeindewahlen mehr als Unterstützungskandidatur betrachtet habe.
Zu spät allerdings: Denn wie sich inzwischen herausgestellt hat, kann Mair gar nicht mehr von der Kandidatenliste entfernt werden. „Eine Annullierung geht im Nachhinein nicht mehr, die Namen wurden termingerecht hinterlegt und können nicht mehr geändert werden“, erklärt SVP-Fraktionssprecher Reinhard Bauer. Damit wird die SVP nun laut Bauer doch wie ursprünglich geplant mit 31 Kandidaten und Kandidatinnen inklusive BM-Kandidatin Katharina Zeller antreten (siehe eigenen Info-Kasten). Bauer betont, dass das Dilemma nicht auf die Kappe der SVP gehe, sondern dass dies eine interne Regelung der Stiftung Südtiroler Sparkasse sei. Paula Mair bleibe nun auf der Liste und könne am 4. Mai auch gewählt werden. „Wird sie gewählt, muss sie sich entscheiden, ob sie das Mandat im Gemeinderat annimmt oder darauf verzichtet, solche Fälle gibt es häufiger“, so Bauer.
Weniger einfach ist die Situation für Paula Mair selbst. Laut Satzung der Sparkassen-Stiftung bezieht sich die Unvereinbarkeit eben nicht nur auf ein eventuell erzieltes Mandat, sondern bereits auf die Kandidatur. Darüber wacht der Aufsichtsrat.
„Ich hätte mir die Satzung der Stiftung durchlesen müssen“, räumt Mair zerknirscht ein. Sie nimmt das Debakel auf ihre Kappe. In der Stiftung Sparkasse scheint die weitere Vorgehensweise indes bereits klar. Wie dort gestern Nachmittag mit Bezug auf die Sperrvorgaben in den hauseigenen Statuten zu erfahren war, werde Paula Mair nun wohl bis zum Urnengang am 4. Mai als Stiftungsrätin suspendiert und zu keiner Sitzung mehr eingeladen. Sollte sie in den Gemeinderat gewählt werden, könne sie auf das Mandat verzichten und als Stiftungsrätin zurückkehren.
Für Paula Mair steht bereits jetzt fest: „Ich optiere in jedem Fall für die Stifung“.
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