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Das dreckige Dutzend

Felix von Wohlgemuth (Foto: Pro Eppan)

Der Eppaner Gemeinderat hat einen Beschlussantrag von Pro Eppan Appiano genehmigt, der PCB-Untersuchungen an Schulen vorsieht.

„Es geht uns vor allem darum, Sicherheit und Gesundheitsschutz für unsere Kinder und Lehrkräfte zu gewährleisten. Dieser Beschluss ist ein wichtiger Schritt, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und auszuschließen“, betont Felix von Wohlgemuth, Gemeinderat von Pro Eppan Appiano.

Der Gemeinderat von Eppan hat auf Initiative von Pro Eppan Appiano als erster in ganz Südtirol beschlossen, öffentliche Gebäude, insbesondere Schulen, auf gefährliche PCB-Belastungen zu untersuchen. Polychlorierte Biphenyle (PCB) zählen zu den zwölf giftigsten Chemikalien weltweit, bekannt als „dreckige Dutzend“. Obwohl seit Anfang der 1980er Jahre verboten, könnten PCB noch immer in Baumaterialien älterer Gebäude vorhanden sein und langfristig schwerwiegende Gesundheitsschäden verursachen. Dazu zählen Krebs, Immunschwäche und hormonelle Störungen. Besonders Kinder und Jugendliche sind diesen Risiken stark ausgesetzt, da ihr Organismus empfindlicher auf diese toxischen Belastungen reagiert.

Im deutschsprachigen Ausland wurden bereits mehrere Schulen aufgrund erhöhter PCB-Werte geschlossen oder generalsaniert, während in Südtirol bislang keine Untersuchungen dazu stattgefunden haben. Daher setzt sich Pro Eppan Appiano dafür ein, erste stichprobenartige Messungen an Schulen durchzuführen.

Nach einer langwierigen Diskussion, haben die Regierungsparteien schließlich dem wichtigen Vorschlag von Pro Eppan Appiano zugestimmt.

Die Entscheidung wurde in der Gemeinderatssitzung am 20. Februar getroffen. Dabei wurde das Amt für Abfallwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen offiziell aufgefordert, die Problematik stärker zu beachten und aktive Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung umzusetzen. Zudem wurden Kostenvoranschläge von spezialisierten Labors aus Deutschland eingeholt, um PCB-Luftmessungen an den Grundschulen Girlan und St. Pauls sowie an der Mittelschule St. Michael durchzuführen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 15.000 Euro.

Leider wurden erforderlichen finanziellen Mittel noch nicht im aktuellen Gemeindebudget vorgesehen. „Wir fordern die Regierungsparteien Bürgerliste, SVP und Appiano Unita auf, die notwendigen Gelder bereitzustellen, um die Untersuchungen schnellstmöglich durchführen zu können und dies nicht auf die lange Bank zu schieben.“, erklärt von Wohlgemuth.

Mit diesem Schritt würde Eppan eine Vorreiterrolle in Südtirol einnehmen und ein deutliches Zeichen für proaktiven Gesundheitsschutz und verantwortungsvolle Gemeindepolitik setzen, so von Wohlgemuth.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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