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Stefan Zweig – Weltautor

Stefan Zweig auf der Fahrt von Brasilien nach Argentinien, 1936: „Als einer der ersten Intellektuellen seiner Zeit hat Stefan Zweig verstanden, dass dauerhafter Frieden nur in einem geeinten Europa realisierbar ist.“ (Foto: Atrium Press)

Im Waltherhaus in Bozen ist eine Wanderausstellung über den „Weltautor Stefan Zweig“ zu sehen. 

Stefan Zweig (1881–1942) zählt bis heute zu den meistgelesenen deutschsprachigen AutorInnen. Zahlreiche Übersetzungen und Bearbeitungen von Europa bis China belegen die anhaltende Strahlkraft seiner Werke. Die vom Südtiroler Kulturinstitut nach Bozen gebrachte Wanderausstellung zeigt Zweig als nicht unumstrittenen Bestsellerautor, als unentwegt Reisenden und als Weltbürger mit pazifistischer Mission. Die Figuren und Schauplätze seiner Erzählliteratur führen ebenso einmal rund um den Globus. Zu entdecken ist Zweigs außergewöhnliche Wirkungsgeschichte und sein vielseitiges literarisches Schaffen, das bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat. Stefan Zweigs Botschaft für die Nachwelt ist die Utopie einer friedlichen Welt ohne Grenzen.

Die von Bernhard Fetz, Arnhilt Inguglia-Höfle und Arturo Larcati kuratierte Ausstellung unterstreicht auch die politische Aktualität von Stefan Zweig. Er war von der Erfahrung des Ersten Weltkriegs und von der Zerstörung seiner Weltordnung zutiefst betroffen. Daraus entstand sein Schreiben gegen den Krieg. In seinen Schriften hat Zweig vor der Verbreitung von Falschinformationen und vor Politikern, die spalten und radikale Lösungen vorschlagen, gewarnt. In Zeiten der Machtübernahme Hitlers und der Nationalsozialisten zeigt er die Gefahren der Propaganda und des Rechtspopulismus klar auf. Zweig war gegen den Fanatismus der totalitären Systeme der dreißiger Jahre und für ein „Europa des Geistes“. Arturo Larcati schreibt dazu: „Als einer der ersten Intellektuellen seiner Zeit hat Stefan Zweig verstanden, dass sein Projekt eines dauerhaften Friedens nur in einem geeinten Europa realisierbar ist.“

Eine Ausstellung des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek, des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, des Österreichischen Kulturforums Mailand und des Stefan Zweig Zentrums Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv Salzburg.

Eröffnung: Dienstag, 18. März um 18 Uhr im Waltherhaus Bozen. Arnhilt Inguglia-Höfle von der Österreichischen Nationalbibliothek Wien wird einleitende Worte zur Ausstellung sprechen. Bis 17. April.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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