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Politik, Leidenschaft, Intrigen

Giulio Cesare: Hinter dem Mythos Cäsar steht ein Mensch (Foto: Zani Casadio)

Mit Giulio Cesare von Georg Friedrich Händel beendet die Stiftung Haydn am Freitag, 21. März (20.00 Uhr, Stadttheater Bozen) und Sonntag, 23. März die Opernsaison.

Das 1724 uraufgeführte Meisterwerk zählt zu den eindrucksvollsten Opern des Barock und erzählt von Julius Cäsars Aufenthalt in Ägypten, seiner Begegnung mit Cleopatra sowie den politischen Machtspielen zwischen ihr und ihrem Bruder Tolomeo.

„Cäsar ist ein Mythos“, so Chiara Muti, Regisseurin dieser Inszenierung, „doch hinter dem Mythos steht ein Mensch, der sich seinem Schicksal stellt. Händels Musik hebt diese tiefe menschliche Dimension hervor und spinnt aus diesem historischen Stoff eine universelle Geschichte von Macht und Leidenschaft.“ Unter der musikalischen Leitung von Ottavio Dantone, Musikdirektor des Haydn Orchesters, wird die Oper in einer modernen Orchesterfassung präsentiert. „Händels Musik lebt von ihrer Dramatik und klanglichen Vielfalt. Die Interpretation mit einem modernen Orchester eröffnet neue Ausdrucksmöglichkeiten und lässt die emotionale Kraft des Werks auf besondere Weise zur Geltung kommen“, so Dantone.

Die Aufführungen in Bozen am Freitag, den 21. März, und Sonntag, den 23. März, bilden den Abschluss einer italienweiten Tournee. Für die Oper konnte eine hochkarätige Besetzung gewonnen werden: Countertenor Raffaele Pe übernimmt die Titelrolle des Giulio Cesare, an seiner Seite Marie Lys als Cleopatra. Nicolò Balducci (exklusiv für die Bozner Aufführungen) und Rémy Bres-Feuillet verkörpern Tolomeo. Ergänzt wird das Ensemble durch Delphine Galou, Andrea Gavagnin, Davide Giangregorio und Clemente Antonio Daliotti. Für das Bühnenbild zeichnet Alessandro Cameraverantwortlich, die Kostüme entwarf Tommaso Lagattolla, und das Lichtdesign stammt von Vincent Longuemare. Giulio Cesare ist eine Koproduktion des Teatro Alighieri Ravenna mit der Stiftung Haydn sowie der Fondazione Ravenna Manifestazioni, der Fondazione Teatro Comunale di Modena, der Fondazione Teatri di Piacenza, der Fondazione I Teatri di Reggio Emilia und dem Teatro del Giglio di Lucca.

Händels Musik: Ein Erbe, das lebendig bleibt

„Händel war ein herausragender Musiker mit einem einzigartigen Gespür für Theater und Dramaturgie. Nur wenige Komponisten haben es, wie er, verstanden, selbst die feinsten Nuancen eines Textes in Musik zu übersetzen. Besonders faszinierend ist Giulio Cesare, weil es mit seiner klaren Erzählstruktur, den virtuosen Arien und den eindringlichen Rezitativen eine außergewöhnliche Ausdruckskraft entfaltet“, so Ottavio Dantone. Er dirigiert das Werk vom Cembalo aus – eine Praxis, die für ihn weit mehr ist als eine historische Reminiszenz: „Vom Cembalo aus zu dirigieren bedeutet, Teil des Ensembles zu sein, die Musik gemeinsam mit den Musikern zu ‚atmen‘. Oft reichen ein Blick, ein Atemzug oder eine kleine Geste, um den musikalischen Fluss zu lenken. Diese Art der Leitung ermöglicht eine lebendige, spontane Interaktion.“Während die Oper an den anderen Spielorten der Tournee mit Ensembles auf historischen Instrumenten aufgeführt wurde, ist die Produktion in Bozen eine Besonderheit: Zum ersten Mal wird Giulio Cesare von einem modernen Orchester interpretiert.

 

 Begleitprogramm: Oper.a Talk im Teatro Comunale

Vor beiden Vorstellungen findet im Foyer des Stadttheaters eine Einführungsveranstaltung mit Greta Marcolongo statt: Am Freitag, 21. März, um 19.00 Uhr und am Sonntag, 23. März, um 15.00 Uhr gibt Oper.a Talk Einblicke in die Hintergründe des Werks und der Inszenierung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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