Das Sex-Video
Zur mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Gröden sagten am Freitag zwei Zeugen aus, die die Angeklagten entlasteten.
Die Verteidiger der drei aus dem Kosovo stammenden Angeklagten wollen in der letzten Phase des verkürzten Verfahrens am Bozner Landesgericht vor allem dieses Narrativ verbreiten: Keiner der drei Männer im Alter zwischen 22 und 28 Jahre sei nach den Geschehnissen in der auf den 17. Jänner 2023 auf die Idee gekommen, Straftaten begangen zu haben. Laut Anklage: Gruppenvergewaltigung und Freiheitsberaubung.
Deshalb sagten am Freitagnachmittag zwei Zeugen aus, die diese These zumindest indirekt bestätigen sollten.
Da ist einmal der Türsteher des Aprèsski-Lokal Luislkeller in Wolkenstein, wo die drei Männer die 23-jährige finnische Touristin kennengelernt hatten. Am Abend darauf, so berichtet der Türsteher, seien die Kosovaren wiederum ins Lokal gekommen. Auch um ihn ein Video zu zeigen, auf dem eine in der Nacht zuvor von ihnen aufgenommene Sex-Szene zu sehen war. Er habe nicht den Eindruck gehabt, seine Gesprächspartnern hätten etwas verbergen wollen, ganz im Gegenteil, berichtete der Zeuge.
Von den Verteidigern in den Zeugenstand gerufen wurde auch der Schwager eines der Angeklagten.
Er berichtete von einer Fahrt mit ihm in die Schweiz am 18. Jänner 2023, wenige Tage vor der Verhaftung durch die Carabinieri. Er habe keine Anzeichen gegeben, dass sein Schwager nervös gewesen sei oder Fluchtabsichten gehegt habe.
Der Prozess wurde vom Gericht auf den 9. Mai für die Schlussanträge vertagt, weitere Verhandlungen sind für den 16. Mai und den 4. Juni geplant. (tom)
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