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Leuchtturm des Wissens

Alex Weissensteiner (Foto: Unibz/Matteo Vegetti)

Am späten Montagnachmittag eröffnete der Rektor der Freien Universität Bozen, Prof. Alex Weissensteiner in der Aula Magna des Campus Bozen Zentrum offiziell das Akademische Jahr, das erste seiner Amtszeit. Ehrengast des Festaktes war Prof. Francesco Billari, Rektor der Universität Bocconi in Mailand.

In ihrer Begrüßungsrede ging Präsidentin Prof.in Ulrike Tappeiner auf die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation ein. „Wir leben im Zeitalter der sozialen Medien und der Fake News – einer Realität, in der die Wissenschaft nicht mehr als unangefochtene Autorität anerkannt wird“, erklärte die Präsidentin.

„Deshalb glaube ich, dass wir uns stärker nach außen öffnen müssen und in einen offenen Dialog mit der Bevölkerung treten sollten. Der Wert einer Universität kann nicht länger nur an wissenschaftlichen Veröffentlichungen und der Akquisition externer Finanzmittel gemessen werden. Wie müssen wissenschaftliche Erkenntnisse verständlicher und besser zugänglich zu machen, um das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft zu stärken.“

An der Zeremonie nahmen auch Bürgermeister Renzo Caramaschi und Landeshauptmann Arno Kompatscher teil, die die Grüße der Stadt und der Provinz Bozen überbrachten. Sie betonten die Bedeutung der Jugend für die Zukunft der Gesellschaft und die grundlegende Rolle der Universitäten für eine Wissensgesellschaft. Wissenschaft lebe vom Fragenstellen, Zweifeln und vom ständigen Weiterentwickeln, und genau das sei in diesen schwierigen Zeiten dringend gefragt, so Landeshauptmann Kompatscher.

Rektor Prof. Alex Weissensteiner konzentrierte sich in seiner Rede auf die tiefgreifenden demographischen Veränderungen, die unsere Gesellschaft prägen: „Verschiebungen in der Bevölkerungsgröße, alternde Gesellschaften, Migrationsbewegungen und sich wandelnde Arbeitsmärkte fordern uns heraus, die Rolle der Universitäten neu zu überdenken und ihre Bedeutung als Leuchttürme des Wissens, der Innovation und des gesellschaftlichen Wandels zu bekräftigen.“ Universitäten sollten sich laut dem Rektor der unibz zu Zentren des lebenslangen Lernens entwickeln und durch flexible, modulare Bildungsangebote und enge Kooperationen mit der Wirtschaft Zukunftskompetenzen fördern. Gleichzeitig sind sie gefordert, Diversität und Inklusion aktiv zu leben und als Brücke zu fungieren, um auf die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren und den Technologietransfer voranzutreiben.

Aurora Bellotti und Paulina Hedler (Foto: Unibz/Matteo Veggetti)

Auch die Studierendenvertreterinnen Paulina Hedler und Aurora Bellotti gingen in ihrer Rede auf die demographische Veränderung, die unsere Gesellschaft prägt. „Weniger junge Menschen bedeuten auch weniger Innovation und Wachstum. Daher ist es von großer Bedeutung, in Bildung zu investieren, um echte Chancen für Innovation und Wachstum zu schaffen“, erklärten sie.

Der Ehrengast der Veranstaltung, Prof. Francesco Billari, Rektor der Universität Bocconi, ging in seiner Festrede auf die Herausforderungen der Demographie und des Humankapitals ein. Er betonte, dass das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Universität sein müsse.

„Die Revolutionen, die die Welt von heute prägen, haben mit Spitzenforschung zu tun. Wir brauchen Universitäten, die Grenzen überschreiten, die Grenzen des Wissens verschieben und positive Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Territorium haben. Um diese Technologien nutzen zu können, ist es wichtig, dass das Humankapital breit gestreut ist und ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung über einen Hochschulabschluss verfügt. Wir müssen auf Universitäten setzen und sie so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen. Wenn wir das nicht tun, werden es andere Länder tun – mit der Folge, dass sich dort die industrielle Produktion und Innovation konzentrieren wird“, schloss Prof. Billari.

Musikalisch umrahmt wurde der heutige Festakt vom Ensemble „ELLIS through the BARRICADES“.

Uni Bozen ((Foto: Matteo Vegetti)

 

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