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Schlechter Verlierer

Günther Heidegger zog im Streben um die Kalterer SVP-Bürgermeisterkandidatur den Kürzeren und wirft der Partei nun falsche Versprechungen vor. *UPDATE*

von Christian Frank

Im Umfeld der SVP Kaltern wird von nichts weniger als einem Putschversuch gesprochen, welcher sich nach drei Stunden diskussionsgeladener Sitzung jedoch als Rohrkrepierer herausstellte.
Der Kalterer SVP-Koordinierungsobmann Christoph Pillon dürfte mittlerweile durchwegs krisenerprobt sein, denn einmal mehr schwebte das Damoklesschwert über seinem Kopf.

Ehe er sich als Bürgermeisterkandidat den Konkurrenten anderer Listen stellen konnte, durfte er bereits parteiinterne Machtkämpfe ausfechten. Nachdem er sich gemeinsam mit dem Gemeindereferenten Christian Ambach gegen Werner Atz als Bürgermeisterkandidat durchsetzen konnte, präsentierte sich nun wie eine Deus ex Machina der stellvertretende Chefredakteur des Dolomiten-Tagblattes Günther Heidegger auf dem Parkett der Kommunalpolitik und verlautbarte sein Bestreben, Bürgermeister zu werden. Dabei war die SVP lediglich seine dritte Adresse.

Der Journalist, welcher nach seiner gescheiterten Kandidatur im Jahre 2005 mehr oder weniger aus dem politischen Geschehen Kalterns verschwand, befand sich zuerst in Gesprächen mit JWA und den Freiheitlichen, welche bei den Gemeindewahlen gemeinsam paktieren. Als diese Mühe jedoch keinen fruchtbaren Boden fand, strebte Heidegger eine eigene Liste an. Dies, so lautete es aus vertrauten Kreisen, sei ebenso missglückt, und demnach klopfte Heidegger an die Tür der SVP. Heidegger selbst konstatierte in einem Interview, dass er von einer eigenen Liste absah, um das Dorf nicht noch mehr zu spalten. Nun echauffiert er sich, von der SVP mit einem angeblichen Versprechen geködert worden zu sein. Aus diesem Grund habe er auch von einer Anfrage eines Kleinen Edelweißes abgesehen.

Bei der Bürgermeisterkandidatur der Kalterer SVP soll noch einmal neu gemischt werden, soll Heidegger versprochen worden sein, und er sah darin die große Chance. Doch wie realistisch dieses Unterfangen jemals war, ist fragwürdig. Der Entscheid über die Bürgermeisterkandidaten in der Kalterer SVP wurde im Dezember vom Koordinierungsausschuss nach Parteistatut beschlossen. Das abgestimmte Resultat zu verwerfen, hätte laut erfahrenen Politikern in diesem Kontext ein völliges Novum dargestellt.

Dennoch gelang es Heidegger, sich Rückhalt in den Reihen der SVP zu verschaffen. Vor allem kokettierte er mit dem wirtschaftlichen beziehungsweise landwirtschaftlichen Flügel der Partei – denselben Leuten, welche Pillon damals im Dezember mit 84 Prozent zum Bürgermeisterkandidaten gewählt hatten. Am Ende reichte es jedoch nicht, den gewünschten Revisionismus durchzusetzen, und Heidegger wurden lediglich die bereits vollendeten Tatsachen erneut aufgezeigt.

MEHR ZU DEM THEMA LESEN SIE IN DER HEUTIGEN AUSGABE DER TAGESZEITUNG

 

Gegendarstellung

Günther Heidegger begehrt zum Artikel Schlechter Verlierer vom 11. März 2025 eine Gegendarstellung, die wir gerne Abdrucken.

Sehr geehrter Herr Chefredakteur, werter Artur,

bezugnehmend auf den oben angeführten Artikel, welcher leider Unwahrheiten enthält und eine einseitige Berichterstattung darstellt, darf ich Sie auffordern, im Sinne des Art. 8 des Pressegesetzes Nr. 47/1948 folgende Richtigstellung in derselben Aufmachung (Print und online, jeweils als Aufmacher) und auf derselben Seite (Überetsch) zu veröffentlichen:

„In dem Beitrag „Schlechter Verlierer“ von 11. März 2025 wird suggeriert, dass es mir gegenüber, keine Versprechen hinsichtlich einer Neuausrichtung in Sachen SVP-Bürgermeister-Kandidatur gegeben habe. Wahr ist, dass mir die besagten Versprechen von hochrangigen Kalterer SVP-Vertretern – darunter auch Koordinierungsobmann Pillon – gemacht wurden. Und dies im Beisein von Zeugen. Und diese wissen auch, nicht ich bin an die SVP herangetreten, sondern das Edelweiß an mich.“

Günther Heidegger, Kaltern

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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