„Fahrlässige Entscheidung“

Foto: lpa/Nicoló Degiorgis
Der bayrische Landtag hat die Trasse der Zulaufstrecken für den BBT erneut abgelehnt. BBT-Koordinator Martin Ausserdorfer erklärt, welche Auswirkungen das für das Gesamtprojekt hat.
von Markus Rufin
Vor fünf Jahren äußerte sich der EU-Rechnungshof zum Stand der Arbeiten am Brennerbasistunnel. Dieser werde wohl erst zwischen 2040 oder 2050 fertig. Das liege vor allem an den Zulaufstrecken in Bayern, für die noch nicht einmal die Trassierung steht.
Fünf Jahre danach hat sich immer noch nichts daran geändert. Erst kürzlich lehnte der bayrische Landtag den Trassenverlauf für die Zulaufstrecken erneut ab. Zunächst soll erneut überprüft werden, ob eine Neubaustrecke überhaupt notwendig ist. Eine verbindliche Planung für die Zulaufstrecken in Deutschland bleibt also weiterhin aus.
Problematisch ist das vor allem deshalb, weil durch den ausbleibenden Bau der Zulaufstrecke auch eine Verlagerung des Güterverkehrs aus der Schiene – das erklärte Ziel des Milliardenprojektes – nur begrenzt möglich ist. Das bestätigt auch BBT-Koordinator Martin Ausserdorfer: „Der BBT funktioniert auch ohne Zulaufstrecken. Momentan ist eine Verlagerung auf die Schiene nicht möglich, weil wir Steigungen und enge Kurven haben. Mit dem Tunnel lösen wir dieses Problem. Bereits heute ist es in Bayern möglich, mit langen und schweren Zügen zu fahren, nach der Fertigstellung des Tunnels ist die Anzahl an Zügen aber limitiert.“
Das heißt konkret: Wenn der Ausbau der Zulaufstrecken in Bayern weiter blockiert wird, entsteht für den Warenverkehr ein Nadelöhr auf bayrischer Seite. Nur ein Teil des Güterverkehrs könnte auf die Schiene verlagert werden, die gewünschte Entlastung würde ausbleiben oder nur teilweise spürbar sein.
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