Mission in Rom
Viel Aufwand, wenig Ertrag? Was sich Arno Kompatscher von seiner Dienstreise in die Hauptstadt erhofft.
Von Matthias Kofler
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sich gestern auf den Weg in die Ewige Stadt gemacht – im Gepäck ein Bündel politischer Baustellen. Schon am Abend traf er EU-Kommissar Raffaele Fitto (Fratelli d’Italia), um über das heiß umkämpfte Thema der Brennerautobahn-Konzession zu sprechen. Der Streit schwelt: Mitbewerber der A22-Gesellschaft haben Rekurs gegen die Ausschreibung eingereicht, weil sie darin eine Wettbewerbsverzerrung sehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, holt sich Kompatscher von Fitto europarechtlichen Rückhalt.
Heute steht ein weiteres politisches Schwergewicht auf dem Programm: Regionenminister und Lega-Vize Roberto Calderoli. Ziel ist es, Bewegung in die festgefahrene Autonomie-Reform zu bringen. Immerhin hat die Regierung inzwischen ihren Abschlussbericht zu den Verhandlungsergebnissen vorgelegt. Das für diese Woche geplante Treffen mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde jedoch – wohl aufgrund der internationalen Lage – auf unbestimmte Zeit verschoben.
Doch selbst wenn Kompatscher auf hochkarätige Gesprächspartner trifft, sind große Durchbrüche nicht zu erwarten. Der LH gibt sich vorsichtig und kündigte bei seiner Abreise an, vorerst keine Interviews zu geben: „Es handelt sich um interne Arbeitsgespräche. Die Kommunikation erfolgt in Absprache zum gegebenen Zeitpunkt.“ Oder anders gesagt: Erst wenn es tatsächlich etwas zu verkünden gibt. Dabei drängt die Zeit, denn der Gesetzentwurf zur Autonomie muss noch in zweifacher Lesung durchs Parlament.
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