Konkurrenz für Tinkhauser
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Roland Tinkhauser (Foto: SSB/Richard Andergassen)
Roland Tinkhauser bekommt in Pfalzen innerparteiliche Konkurrenz. Auch Referentin Claudia Bodner hat ihr Interesse am Bürgermeisteramt angekündigt. Nun sollen Vorwahlen durchgeführt werden.
von Markus Rufin
Pfalzen war in Vergangenheit stets ein politisch heißes Pflaster. Innerhalb der SVP gab es verschiedene Strömungen, die ihre Meinung offen kundgetan haben. Auch die Abspaltung einiger ehemaligen SVP-Gemeinderäte vor fünf Jahren, die zur Gründung der Bürgerliste Wir für Pfalzen führte, änderte daran nur wenig.
Auch unter Bürgermeister Roland Tinkhauser blieb die SVP in Pfalzen in gewissen Fragen gespalten. Eindrucksvoll zeigte sich das bei der vergangenen Gemeinderatssitzung, bei der gleich zwei Projekte, die der Bürgermeister selbst vorangetrieben hatte, abgelehnt wurden (TAGESZEITUNG berichtete).
Zwar wurden die Projekte vor allem aus inhaltlichen Gründen abgelehnt, innerhalb der SVP gab es aber einige Personen, die auch die Art der Kommunikation kritisierten. Der Bürgermeister habe die Betroffenen zu spät informiert, dem Tinkhauser selbst natürlich widerspricht.
Doch mit dem Wohnen mit Preisbindung und dem Fernheizwerk, den beiden abgelehnten Projekten, hat sich Tinkhauser sicher keine Freunde gemacht.
Bereits zuvor war abzusehen, dass der ehemalige Freiheitliche innerparteiliche Konkurrenz im Kampf um den Bürgermeistersessel bekommen wird. Tinkhauser machte keinen Hehl daraus erneut kandidieren zu wollen, ebenso war klar, dass es andere Interessenten gibt.
Eine davon hat sich tatsächlich bereits vor einigen Tagen offiziell angeboten: Claudia Bodner. Die Referentin, die unter anderem für Jugend, Soziales und die Fraktion Issing zuständig ist, sei von mehreren Seiten gefragt worden und hat sich auch deshalb für die Kandidatur entschieden.
Allerdings gibt es mit Wir für Pfalzen eine zahlenmäßig starke Opposition. Bei den vergangenen Gemeinderatswahlen fehlten etwa 150 Stimmen auf die Mehrheit. Der damalige Spitzenkandidat Roland Hainz berichtet, dass die Liste auch heuer antreten werde, allerdings ohne ihn: „Ich werde mich aus der Politik zurückziehen. Wir werden aber erneut antreten und auch einen Bürgermeisterkandidaten stellen.“ Dieser muss aber noch definiert werden.
Aufgrund dieser Konkurrenz möchte auch die SVP nur mit einem Kandidaten ins Rennen gehen. Daher werden in Pfalzen Vorwahlen durchgeführt. „Die Vorwahlen werden am 9. März von 7.00 Uhr bis 15.00 Uhr durchgeführt und sind für jeden zugänglich“, erklärt Ortsobmann Alexander Sparber.
Bereits vor fünf Jahren führte die SVP in Pfalzen offene Vorwahlen durch, um den Bürgermeisterkandidaten zu definieren. Damals setzte sich Tinkhauser überraschend deutlich gegen den damaligen Amtsinhaber Siegfried Gatterer durch. Ob er diesen Rückhalt nach wie vor genießt, bleibt abzuwarten. Was ihm vor fünf Jahren sicher half, war die Tatsache, dass es sich um offene Vorwahlen handelte. Die SVP hat sich auch heuer für dasselbe Modell entschieden.
„Der Modus ist vor fünf Jahren gut angekommen. Es ist auch die demokratischste Möglichkeit, einen Kandidaten zu präsentieren“, meint Sparber. „Ich finde es gut, dass es zwei Kandidaten gibt. So gibt es auch effektiv eine Auswahl für die Wähler.“
Sparber ist sich aber sicher, dass die Stimmung in der SVP dadurch nicht beeinflusst wird. Persönliche Animositäten spielen laut Ortsobmann weder bei der Kandidatur Tinkhausers noch bei jener von Bodner eine Rolle. Ebenso sicher ist er sich, dass die Liste Wir für Pfalzen für die SVP keine Konkurrenz wird: „Vor fünf Jahren war die Liste noch etwas Neues. Sie besteht überwiegend aus ehemaligen SVPlern. Damals war die Aufregung drumherum noch viel größer. Mittlerweile ist das abgeklungen.“
Daher könne sich die SVP auch voll und ganz auf die Vorwahlen konzentrieren und anschließend geschlossen in den Wahlkampf starten.
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