Der alte Schlitten

Der Postschlitten nach der Restaurierung (Foto: Touriseum)

Ein Exponat aus dem frühen 20. Jahrhundert bereichert die Sammlung des Touriseum in Meran und gibt weitere Einblicke in die Geschichte des Wintertourismus in Südtirol.

Seit kurzem besitzt das Touriseum – das Landesmuseum für Tourismus – ein neues, außergewöhnliches Objekt in seiner Sammlung: einen Pferdeschlitten des Modells Landauer, Baujahr um 1905. Dieser Schlitten stammt aus dem Privatnachlass der Familie Angerer, die einst das renommierte Posthotel zum Ortler in Sulden betrieb, später umbenannt in Hotel Post.

Den vorliegenden Unterlagen zufolge wurde der Schlitten ursprünglich als Postschlitten eingesetzt. Mit dem Aufstieg des Wintertourismus begann man, auch Hotelgäste vom Bahnhof Spondinig nach Sulden zu befördern.

Die Geschichte des Schlittens ist eng mit der Familie des Hotelbesitzers Franz Angerer verbunden: Am 6. Juli 1892 wurde ein Dienstvertrag zwischen Franz Angerer und der k.k. Post- und Telegraphendirektion in Innsbruck abgeschlossen, der den Betrieb eines Post- und Telegraphenamts in St. Gertraud in Sulden regelte. Im Jahr 1899 übernahm Franz Angerer zudem auch die Postexpedientenstelle des Theodor Christomannos beim k.k. Post- und Telegraphenamt im Hotel Sulden.

Hervorzuheben sind die Seitentüren des Schlittens, die die Aufschrift „Hotel Posta Solda Fr. Angerer“ sowie die Abbildung eines Posthorns tragen. Diese Details zeugen von der historischen Bedeutung und der Kutsche in der damaligen Zeit.

Nach einer sorgfältigen Restaurierung durch den Restaurator Thomas Zischg aus Prad hat der Schlitten nun seinen Platz im Museumsdepot in Untermais in Meran gefunden. 

Das Museum erhält mit dem Pferdeschlitten Modell Landauer ein weiteres bedeutendes Exponat, das die Geschichte und Kultur der Region lebendig hält.