Die einfühlsamen Begleiter

62 erfüllte Herzenswünsche, 83 Freiwillige, über 150.000 Euro an Spenden: Dank dieser erfreulichen Bilanz 2024 können die Wünschewagen-Verantwortlichen mit viel Zuversicht auf die nächsten Jahre blicken.

„Hinter jeder dieser Zahlen stehen Menschen, auf die wir bauen können: Fahrgäste, die ihre Wünsche mit uns teilen, Freiwillige, die sie einfühlsam begleiten, Spenderinnen und Spender, die uns großzügig unterstützen. Sie alle tragen dazu bei, dass unser Wünschewagen weiter auf Fahrt bleibt“, bedanken sich das Weiße Kreuz und die Caritas, die den Dienst gemeinsam anbieten. Sie haben heute das Wünschewagen-Jahrbuch 2024 im Beisein von zahlreichen Freiwilligen vorgestellt. 

„Unser Wünschewagen war von Anfang an ein Herzensprojekt und hat sich auch im vergangenen Jahr wieder bewährt“, sagte Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer bei der Präsentation des Jahrbuchs 2024. Insgesamt 62 Mal sind durch diesen Dienst Herzenswünsche von kranken Menschen in Erfüllung gegangen. „Jede Fahrt war voller schöner Momente, die wertvolle Erinnerungen geschaffen haben. Genau das wollen wir unseren Fahrgästen und ihren Angehörigen schenken“, so Mairhofer. 

Die weitesten Fahrten im vergangenen Jahr gingen nach Hamburg, in die Toskana und die Schweiz, doch die allermeisten Wunschziele lagen wie schon in den Vorjahren in Südtirol. Ein einfaches Wiedersehen mit Freunden und Verwandten stand oft auf dem Wunschzettel, genauso wie die Rückkehr in das eigene Geburtshaus oder an einen lieb gewonnenen Ort, wie einen See, eine Alm, auch an das Grab von engen Familienmitgliedern.

„Auch solche auf den ersten Blick recht einfachen Wünsche sind für kranke Menschen ohne unseren Wünschewagen kaum erreichbar. Umso mehr setzten wir uns ein, um unseren Dienst noch weiter an die Bedürfnisse unserer Fahrgäste anzupassen“, erklärt Alexander Schmid, der Präsident des Weißen Kreuzes. So wurde im vergangenen Jahr ein zweites Fahrzeug angekauft, das seit der Segnung durch Bischof Ivo Muser im August bereits ein Drittel der insgesamt über 16.000 Wunschkilometer zurückgelegt hat. „Mit zwei Fahrzeugen sind wir flexibler und können besser und zeitnah planen“, so Schmid. Dennoch mussten einige, auch kurzfristig geplante Fahrten im letzten Moment abgesagt werden, weil der Gesundheitszustand der Fahrgäste diese doch nicht mehr zugelassen habe. Deshalb rät Schmid, sich rechtzeitig zu melden, damit die Wunschfahrt noch stattfinden kann.

Zum Angebot des Wünschewagens gehört auch, dass den Fahrgästen und ihren Angehörigen für die Fahrten keine Kosten entstehen. „Nur so können wir garantieren, dass unser Dienst für jeden Menschen zugänglich bleibt“, betont Ivo Bonamico, der Direktor des Weißen Kreuzes. Finanziert werden die Fahrten durch Spenden – über 150.000 Euro waren es im vergangenen Jahr. „Glücklicherweise bekommen wir viel Unterstützung von der Bevölkerung: von Privatpersonen, Vereinen und Gruppen, aber auch von Unternehmen“, bedankt sich Bonamico.

Die Fahrgäste kamen im vergangenen Jahr wieder aus allen Landesteilen. Die Alterspanne reichte vom Jüngsten mit 26 Jahren bis zur Ältesten mit 105 Jahren. „Sie alle bringen eine gehörige Portion Mut und Kraft auf, wenn sie sich trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit noch einmal auf den Weg machen. Dass sie ihre Wünsche mit uns teilen zeigt, dass sie sich auf uns verlassen. Diesem Vertrauen wollen wir auch weiterhin gerecht werden“, erklärt Renate Rottensteiner, die Leiterin der Caritas Hospizbewegung.

Die größte Stütze des Wünschewagens waren 2024 wieder die Freiwilligen, die mit 27 neuen Team-Mitgliedern kräftige Verstärkung bekommen haben. „Auf jeder Fahrt sind zwei oder drei von ihnen mit an Bord. Sie bringen die Fahrgäste und ihre Angehörigen sicher zu ihrem Wunschziel und sorgen dafür, dass sich alle wohl fühlen. Sie sind dabei nicht nur einfühlsam und kompetent, sondern auch sehr disponibel. Das ist wertvoll, weil viele Fahrten schnell geplant und durchgeführt werden müssen“, bedanken sich die Wünschewagen-Verantwortlichen. 

Wer den Wünschewagen in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter Tel. 0471 444 555, über Mail ([email protected]) oder über die Homepage www.wuenschewagen.it melden. Dort ist auch das Jahrbuch 2024 abrufbar. Spenden könnten unter dem Kennwort „Wünschewagen“ auf das Spendenkonto des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz (IBAN: IT45 D 08081 11601 000301015893) überwiesen werden.

Das Wünschewagen-Jahr 2024 in Zahlen

83 Herzenswünsche

62 Wunschfahrten

21 abgesagte Fahrten, weil der Gesundheitszustand der Fahrgäste diese nicht mehr zugelassen hat

Der jüngste Fahrgast war 26 Jahre alt, der älteste 105 Jahre

16.055 Wunschkilometer

83 Freiwillige (49 Frauen und 34 Männer)

2 Fahrzeuge

150.323 Euro an Spenden

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