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Stunk um die Künstlerrente

Zeno Oberkofler

Der Gesetzesentwurf zur Künstlerrente bekam im Regionalrat grünes Licht – doch nicht ohne harsche Kritik. Einbringer Zeno Oberkofler sieht darin eine irreführende Polemisierung.

von Christian Frank

In gemeinsamer Sache zwischen SVP und Grünen wurde im Regionalrat der Gesetzesentwurf zur Verbesserung der Künstlerrenten vorgebracht. Bis zu 1.000 Euro an Beitragszahlungen, proportional zum eigenen Einzahlungsbetrag, sowie eine Anhebung der Obergrenze des Jahreseinkommens von 35.000 Euro auf 40.000 Euro waren darin vorgesehen. Der Gesetzesentwurf wurde mit einer einzelnen Gegenstimme – vom Süd-Tiroler-Freiheit-Landtagsabgeordneten Hannes Rabensteiner – angenommen. Doch die Kritik kam nicht bloß von Rabensteiner. Besonders das Team K teilte kritisch aus.

„Ich war selbst als musizierender Mensch unterwegs und weiß, was es bedeutet, wenig Geld zu verdienen und keinen Gedanken an eine Absicherung zu verschwenden“, zeigte sich Team-K-Landesrat Alex Ploner verständnisvoll, gab jedoch auch zu bedenken, dass ein Bruttojahresgehalt von 40.000 Euro eine stolze Summe sei, die grundsätzlich einem amtlichen Monatsgehalt entspreche. Auch Parteikollegin Maria Elisabeth Rieder legte nach: „Wir setzen hier verschiedene Maßstäbe, wenn wir auf die Handhabe der Hausfrauenrente schauen.“

Oberkofler zeigte sich irritiert über die angestellten Vergleiche und erkannte ein Unverständnis für die Situation von Kulturschaffenden.

„Die zwei Sachen, die zu nichts führen, sind: Kategorien gegeneinander auszuspielen und Aussagen zu treffen, die nicht vergleichbar sind. Das 40.000-Euro-Jahresgehalt eines Arbeitnehmers ist nicht mit jenem eines Künstlers zu vergleichen“, so Oberkofler.

Während für Arbeitnehmer Versicherungen und Renteneinzahlungen geregelt sind, muss sich ein Künstler – wie es der Natur freischaffender Arbeit entspricht – um alles selbst kümmern und diese Kosten von seinem Einkommen schultern, erläuterte Oberkofler. Er beanstandete: „Wenn jemand solche Aussagen tätigt, hat er einfach keine Ahnung von der Situation der Künstler. Hier herrschen keine festen Anstellungsverhältnisse mit konstantem Einkommen. Ein Künstler, der 35.000 Euro brutto im Jahr verdient, hat nicht mal das Geld, zusätzlich in einen Rentenfonds einzuzahlen.“

Laut Oberkofler ist kaum mit Mehrkosten zu rechnen, da das Angebot derzeit von wenigen Künstlern beansprucht wird.

Besonders freut sich der Grünen-Politiker darüber, dass die Debatte im Trentino erst einen Anstoß gab, das bereits bestehende Gesetz umzusetzen.

„Das Trentino hat bislang diese Möglichkeit nicht wahrgenommen, wurde durch die Debatte jetzt aber aktiv und kann mit besseren Rahmenbedingungen starten.

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