Engls Auftritt

Die Vorverhandlung zur Maskenaffäre am Landesgericht geht in die Endphase. Wie Oberalp-Geschäftsführer Christoph Engl die Einleitung eines Hauptverfahrens abwenden will.

von Thomas Vikoler

Eine Vorverhandlung ist eigentlich dazu da, eine Anklage der Staatsanwaltschaft auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen. Und zu entscheiden, ob es zu einem Hauptverfahren kommt oder das Verfahren archiviert wird.

Die Vorverhandlung zum Strafverfahren über die von Firma Oberalp vermittelten Lieferung von schadhafter Schutzausrüstung an den Sanitätsbetrieb bzw. den italienischen Zivilschutz im März 2020 hatte bisher eher den Charakter eines Hauptverfahrens. Die Verteidiger der Beschuldigten Christoph Engl, Geschäftsführer von Oberalp, der damalige Sanitätsgeneral Florian Zerzer und Vize-Covid-Einsatzleiter Patrick Franzoni – ihnen werden betrügerische Handlungen bei öffentlichen Lieferungen vorgeworfen -, versuchten die Anklage durch mehrere Nichtigkeitsanträge auszuhebeln. Ohne Erfolg, Richterin Giulia Rossi wies sie alle ab.

Am Freitag findet die vorletzte Verhandlung statt und dabei dürfte es spannend werden.

Einmal, weil die Staatsanwaltschaft ihren Antrag auf Einleitung eines Hauptverfahrens verteidigen wird, zum zweiten, weil einer der drei Beschuldigten eine Aussage angekündigt hat: Christoph Engl. Er will Richterin Rossi davon überzeugen, dass Oberalp keine betrügerischen Absichten verfolgte und zu Beginn der Pandemie lediglich habe helfen wollen.

Seine Verteidiger Gerhard Brandstätter und Karl Pfeifer werden auf der nächsten Vorverhandlung am 3. März die Einstellung des Verfahrens beantragen.

Am Freitag nicht das Wort ergreifen werden Zerzer und Franzoni, die wahrscheinlich auch diesmal nicht vor Gericht erscheinen.

Den aus der Lieferung hervorgegangenen Schaden beziffert die Staatsadvokatur, die als Nebenklägerin auftritt, auf 6,7 Millionen Euro.

Jenen Betrag, den nun auch die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof von Zerzer und den Ankaufsverantwortlichen Enrico Wegher einfordert. Die Verhandlung vor dem Rechnungshof findet am 6. Mai statt.