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„Eine große Chance“

Die Umweltgruppe Etschtal fordert zeitnahe Verbesserungen bei den Plänen zum Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran.

In dieser Woche brachte die Umweltgruppe Etschtal – wie andere Interessensgruppen und Vereine – ihre Forderungen in einer Anhörung im Südtiroler Landtag vor und betonte, wie wichtig ein zukunftsfähiger Ausbau bzw. Modernisierung der Bahnlinie Bozen-Meran für die Region ist.

Dabei stehen nicht nur die Vorteile des Projekts, sondern auch wesentliche Verbesserungen im Fokus, die den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und Pendler gerecht werden, so die Umweltgruppe Etschtal.

Eine Modernisierung der Bahnlinie Bozen-Meran wird grundsätzlich begrüßt, da es das Ziel verfolgt, die Verbindung zwischen den Städten Bozen und Meran sowie den Dörfern entlang der Strecke zu stärken. Dies soll den Autoverkehr reduzieren und die Lebensqualität für die Anwohner verbessern. Jedoch zeigt eine eingehende Prüfung auch mehrere Schwächen des aktuellen Entwurfs.

„Das vorliegende Projekt birgt zwar Chancen, aber auch einige erhebliche Nachteile, die nicht unbeachtet bleiben dürfen“, erklärt Verena Troi, die Präsidentin der Umweltgruppe Etschtal. „Wichtig ist vor allem, dass die Bahnhöfe nicht weiter von den Ortszentren entfernt werden, da dies die Erreichbarkeit für Pendler erschwert und die Attraktivität der Bahn verringert.“

Konkret fordert die Umweltgruppe Etschtal:

– Die Frequenz der Züge muss so angepasst werden, dass mindestens drei der vier stündlichen Züge an allen Bahnhöfen entlang der Strecke halten, um den Pendlern eine regelmäßige und schnelle Verbindung zu bieten.

– Die Bahnhöfe müssen weiterhin zentral bleiben oder höchstens geringfügig verlegt werden. Besonders der Bahnhof Terlan, der derzeit direkt am Ortskern liegt, darf nicht um 500 Meter verlegt werden.

– Zusätzlich muss der Zugang zu den Bahnhöfen durch gute Busverbindungen, sichere Fuß- und Radwege sowie ausreichend Fahrradparkplätze verbessert werden.

– Übergangslösungen wie der Halbstundentakt in Vilpian (Einzugsgebiet Mölten, Nals, Tisens, Prissian) und Siebeneich sowie der Bau einer Haltestelle in Sinich (Industriezone Lana) müssen vorab umgesetzt werden, da dies bereits seit Jahrzehnten gefordert wird. Auch die gefährliche Engstelle beim Bahnübergang in Vilpian stellt seit vielen Jahren ein Problem dar – vor allem für Fußgänger und Radfahrer.

Die Umweltgruppe Etschtal unterstreicht auch die Notwendigkeit, den Etsch-Radweg und die Renaturierung der Etsch in die Planung einzubeziehen.

Zudem wird eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf der MEBO auf 90 km/h vorgeschlagen, um Lärm und Luftverschmutzung zu reduzieren, das Unfallrisiko zu senken und den Zug attraktiver zu machen.

„Das Ziel des Projekts sollte es sein, einen erheblichen Teil des Straßenverkehrs auf die Schiene zu verlagern“, so die Umweltgruppe Etschtal. „Nur so kann der Klimaschutz vorangetrieben und eine echte Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.“

Die Umweltgruppe Etschtal sieht in der Modernsierung der Bahnlinie eine große Chance, den Pendlerverkehr nachhaltig und umweltfreundlicher zu gestalten – wenn jedoch die oben genannten Forderungen berücksichtigt werden, um den Bedürfnissen der Menschen in den Dörfern des Etschtals und auch den Touristen gerecht zu werden. 

Deshalb schließt sich die Umweltgruppe Etschtal in vielen Punkten der Pressemitteilung und den Forderungen des Bauernbundes an.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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