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„Jo logisch konn i des“

Antonia Egger, Michaela Navarini, Lisi Tappeiner, Waltraud Kienzl, Bettina Kofler, Monika Delvai und Margit Gasser (Foto: SBO)

Die Bäuerinnen fordern mehr weibliche Vertreterinnen in den Gemeinderäten: Dafür brauche es Unterstützung und Sichtbarkeit. Dies war die zentrale Aussage bei der Klausurtagung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) im Haus Voitsberg in Vahrn.

Im Vorfeld der kommenden Gemeinderatswahlen im Mai ruft die Südtiroler Bäuerinnenorganisation auf, sich aktiv für die Wahl von bäuerlichen Vertreterinnen in den Gemeinderäten einzusetzen. „Es ist entscheidend, dass Frauen Verantwortung übernehmen, und sich gegenseitig unterstützen, vor, bei und nach den Wahlen,“ betonte Landesbäuerin Antonia Egger. Jede kleine Aktion in den Ortsgruppen sei wichtig, um aufzuzeigen, was die Landwirtschaft macht und vor allem was die Bäuerinnen machen, so die Landesbäuerin. So werden wir Bäuerinnen sichtbar.

Bei der Diskussionsrunde mit der Bürgermeisterin von Montan Monika Delvai, der Bürgermeister-Stellvertreterin aus Vöran Waltraud Kienzl und der Gemeindereferentin Michaela Navarini aus Tiers zeigte sich, dass Frauen sehr wohl in politischen Entscheidungsprozessen vertreten sind. „Man muss weg kommen vom Frauen wählen Frauen. Es muss einfach selbstverständlich werden, dass auch Frauen gewählt werden!“, so Monika Delvai. Was es braucht, ist die Sichtbarkeit. Die Tätigkeit sei sehr interessant, intensiv, aber sehr bereichernd. Das bestätigte auch Waltraud Kienzl. Auch kleine Projekte wie Essen auf Rädern, Sommerkindergarten oder Jugendraum sind von großer Bedeutung und im Gespräch lässt sich vieles bewegen: „Traut euch, traut euch, etwas zu bewegen. Nutzt die Gelegenheit!“, so Kienzl. Michaela Navarini erzählte von ihren Erfahrungen als Referentin für Landwirtschaft. „Es ist wichtig die Informationen, die die Landwirtschaft betreffen, aus erster Hand zu erfahren. So können wir mitreden!“ Es sei sehr wohl eine Herausforderung und zeitaufwendig, „doch wir Bäuerinnen schaffen es! Wir müssen mutiger sein.“

Frauen seien zu selbstkritisch, unsicher, ob sie es schaffen. Kein Mann fragt sich das, so Lisi Tappeiner, Bezirksbäuerin aus dem Vinschgau in ihren Ausführungen zum Thema Gemeinderatswahlen: „Jo, logisch konn i des! Wir dürfen laut sagen, wofür wir stehen und was wir können!“ Hier helfe ein starkes Netzwerk.

„Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Nur so können wir unsere Stimme in der Politik hörbar machen,“ so Landesbäuerin Egger. Das stärke nicht nur die Position der Frau in der Gesellschaft, sondern auch das gesamte Netzwerk, das die Frauen in der Landwirtschaft und in den ländlichen Gebieten bilden.

Dass es die Bäuerinnen auch in der Gemeindepolitik braucht, betonte auch Landesobmann Daniel Gasser: „Wir brauchen euch dringend, es braucht die weibliche Stimme. Wir als bäuerliche Familie dürfen bei den politischen Diskussionen nicht fehlen.“

Andreas Schatzer, Bürgermeister der Gemeinde Vahrn und Präsident vom Gemeindeverband sprach vom breiten Betätigungsfeld in der Gemeinde, die sehr interessant sein kann und motivierte zur Mitarbeit in den Gemeinden.

Neben der Diskussion um die Wichtigkeit der anstehenden Gemeinderatswahl, wurde über innovative Projekte informiert: vom INNOLeguminosen-Projekt, über die Umfrage zu den SBO-Statuen bis hin zu Unterstützungsmöglichkeiten durch den Bäuerlichen Notstandsfonds. Auch der Direktor der Fachschule für Landwirtschaft Salern informierte über die Aus- und Weiterbildungen, die stets neue Einkommensmöglichkeiten am Hof im Focus haben.

„Den Frauen in der Landwirtschaft mehr politische und gesellschaftliche Sichtbarkeit zu verleihen, ist mir ein großes Anliegen. Der Austausch von Erfahrungen trägt maßgebend dazu bei, deshalb ist das Zusammenkommen stets wichtig, Danke, dass ihr gekommen seid!“, schließt Antonia Egger die Klausurtagung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation.

 

Antonia Egger, Michaela Navarini, Lisi Tappeiner, Waltraud Kienzl, Bettina Kofler, Monika Delvai und Margit Gasser 

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