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Die schwarze Linie

Marco Galateo beim Umzug (Foto: Comitato 10 febbraio)

Die Soziale Mitte der SVP übt scharfe Kritik an Marco Galateo. Seine Teilnahme am Fackelumzug mit CasaPound widerspreche demokratischen Werten.

Hat der Landeshauptmann-Stellvertreter eine rote Linie, oder besser: eine schwarze Linie übertreten?

Nachdem ihn zuvor bereits der Landeshauptmann zum Rapport bestellt hatte (aber noch immer auf eine offizielle Entschuldigung seines italienischen Stellvertreters wartet), übt nun die Soziale Mitte der SVP scharfe Kritik an Marco Galateo.

Dessen Teilnahme an einem Fackelumzug mit der neofaschistischen Bewegung CasaPound im Rahmen des Gedenkens an die Foibe-Massaker am 10. Februar werfe „ernste Fragen“  auf, heißt es einleitend in einer Aussendung der Sozialen Mitte.

Und weiter:

Während das Gedenken an die Opfer legitim und wichtig ist, stellt sich die Frage, warum es in Zusammenarbeit mit einer Organisation erfolgt, die für ihre rechtsextreme Ideologie bekannt ist. Die Foibe-Tragödie wird zunehmend von rechten Kräften instrumentalisiert, um nationalistische Narrative zu stärken und historische Zusammenhänge zu verzerren. “Anstatt sich für eine differenzierte und inklusive Erinnerungskultur einzusetzen, die das gesamte historische Bild berücksichtigt – inklusive der faschistischen Gewalt Italiens in Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs – wird der Gedenktag von bestimmten politischen Gruppen genutzt, um einseitige Opfer-Täter-Darstellungen zu verbreiten.”

Dass ein hochrangiger politischer Vertreter wie Marco Galateo sich an einer derart ideologisch aufgeladenen Veranstaltung beteiligt, sei nicht nur problematisch, sondern könnte auch als Versuch gewertet werden, rechtsextreme Positionen gesellschaftsfähig zu machen. „Die Verknüpfung von staatlichem Gedenken mit der Symbolik und Rhetorik einer extremistischen Bewegung gefährdet die Glaubwürdigkeit der offiziellen Erinnerungspolitik und widerspricht demokratischen Werten“, so die Soziale Mitte.

Eine kritische und verantwortungsvolle Erinnerungskultur erfordere eine klare Abgrenzung von extremistischen Gruppen sowie eine historische Aufarbeitung, die alle Opfer und Kontexte einbezieht – anstatt Geschichte für politische Zwecke zu missbrauchen, so die Soziale Mitte abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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