„Tun Sie googeln“
Im Brixner Krankenhaus soll die Mutter einer erkrankten Kindes von einer Ärztin, die kein Deutsch konnte, arrogant behandelt worden.
Die Süd-Tiroler Freiheit berichtet von einem Vorfall, der sich in der Notaufnahme des Krankenhauses Brixen zugetragen haben soll.
Eine Mutter habe ihre kleine Tochter mit hohem Fieber zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Die Mutter habe allerdings die ärztliche Diagnose nicht verstehen können, da die diensthabende Kinderärztin kein Deutsch sprach.
Laut dem STF-Mandatar Hannes Rabensteiner sei die Mutter „mit unverständlichen Fachbegriffen abgespeist“ worden. Und als sie nachfragte, sei sie dazu aufgefordert worden, sich die Diagnose selbst zu „googeln“.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich entsetzt: „Eltern, die sich um ihr krankes Kind sorgen, haben ein Recht auf verständliche Aufklärung!“
Die betroffene Mutter schilderte ihre Erfahrung in einem Facebook-Post.
Neben der fehlenden Deutschkenntnis der Ärztin sei sie auch respektlos behandelt worden. Herablassende Kommentare und eine falsche Angabe im ärztlichen Befund hätten die Unsicherheit der Mutter noch verstärkt, schreibt die STF.
Laut STF sei der Fall in Brixen kein Einzelfall, denn im Südtiroler Sanitätsbetriebe würden rund 500 Mitarbeiter ohne Zweisprachigkeitsnachweis arbeiten.
Das eigentliche Problem sitze also tiefer: „Die Landesregierung hat dem Sanitätsbetrieb erlaubt, bei 300 Stellen von der gesetzlichen Proporzregelung abzuweichen. In zahlreichen Stellenanzeigen wird mittlerweile sogar ausdrücklich betont, dass kein Zweisprachigkeitsnachweis erforderlich ist. Umstände, die wir von der STF bereits mehrfach kritisiert hat“, heißt es in der Aussendung der Bewegung.
Dieser Vorfall verdeutliche einmal mehr, wie die Zweisprachigkeitspflicht von einigen Mitarbeitern im Südtiroler Sanitätsbetrieb ignoriert wird und welche gravierenden Folgen das haben kann. „Die Landesregierung muss endlich handeln! Das Recht auf eine verständliche medizinische Behandlung ist nicht verhandelbar!“, betont Rabensteiner.
Er kündigt an, dieses Thema erneut in den Landtag zu bringen.
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