Gesichter und Landschaften
![](https://www.tageszeitung.it/wp-content/uploads/2025/02/markus_moling.jpg)
Markus Moling vor einem seiner Porträts: Eine Suche, die von Bild zu Bild geht.
Markus Moling zeigt im Café/Atelier Pinta Pichl in Bruneck Gesichter und Landschaftsbilder
In den letzten Jahren hat Markus Moling sich abwechselnd mit den Themen Landschaft und Mensch beschäftigt. Diese sieht er nicht getrennt, auch wenn sich seine künstlerische Recherche zuletzt vor allem auf das menschliche Gesicht konzentriert hat. Die gemalten Gesichter betrachtet er nicht nur als Porträts, sondern als experimentelle Oberflächen, ähnlich wie einen Ort oder eine Landschaft. Es geht ihm nicht um die reine Wiedergabe der Persönlichkeit oder der Wirklichkeit, sondern um das Seelische im Menschen, was auch in den Naturbildern zum Ausdruck kommt.
Die gezeigten Gesichter stammen aus seiner Serie „Wurzel und Erinnerung“, in der er Ahnenfotos verwendet hat, um sich den Fragen der Herkunft anzunähern. Diese bilden eine Brücke von der historischen Vergangenheit zu unserer Gegenwart. Es ist eine Art Transformation, ähnlich wie die Natur im Wechsel der Jahreszeiten und Jahre vergeht und wiederkehrt. Sie sind zu Materie gewordene Erinnerungen.
Er erzählt keine großen Geschichten, sondern beschäftigt sich mit den Motiven Mensch und dem natürlichen Lebensraum, mit dem SEIN. Begriffe aus der Romantik wie Seele, Leben und Tod mögen unmodern klingen, begleiten uns aber seit jeher. Wie beim Werk des Künstlers Paul Gauguin „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“ befasst er sich mit diesen existenziellen Fragen, die sich im Grunde jeder stellt. Mit seiner Kunst versucht er, diese Fragen ohne erzählerische Szenen, nur mit einfachen Motiven, anzugehen. Das ist ein Versuch sozusagen und dabei hilft ihm seine Technik, bei der er Material (Bienenwachs, Acryl, Tusche, Bleistift…) mehrschichtig aufträgt, aufbaut, dann teilweise wieder wegkratzt, hineinritzt, wieder aufträgt… Es ist für ihn auch ein handwerklicher Prozess, eine Suche, die von Bild zu Bild geht. Es ist ein Prozess der Verinnerlichung.
Termin: Bis 3.März im Café/Atelier Pinta Pichl in Bruneck
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.