Kalterns großes Porträt
Über 20 Jahre bemühte man sich in der Gemeinde Kaltern, ein umfassendes Dorfbuch zu realisieren. Mit über 300 Seiten und 33 Autoren fand das Projekt nun seine Vollendung und wird heute vorgestellt.
von Christian Frank
Gut Ding braucht Weile. Über 20 Jahre schwelgte das Vorhaben in manchmal mehr und manchmal weniger konkreten Umsetzungsplänen in den Köpfen der Kalterer Kulturreferenten. Der damalige Kulturreferent und Allgemeinmediziner Arnold von Stefenelli setzte den Grundstein eines Dorfbuches und für die Nachfolger seines Amtes damit eine Aufgabe, welche für beinahe drei Jahrzehnte nach Vollendung trachtete. Mehrere Legislaturen durchzogen das Kalterer Rathaus, ehe der amtierende Kulturreferent Christoph Pillon sich dem Herzensanliegen Stefenellis verschrieb und die letzten fünf Jahre den Fokus darauf legte, um das Bemühen endlich zum Abschluss zu bringen.
„Es handelt sich hierbei um das größte, komplexeste und umfangreichste Buchprojekt, welches die Gemeinde je herausgebracht hat“, resümiert Pillon das Unterfangen, das vom Bildungsausschuss Kaltern nun publiziert wird. Insgesamt waren über 50 Personen an der Umsetzung des Dorfbuches involviert, davon 33 Autoren. Jeder leistete seinen Beitrag für das über 300 Seiten dicke Manifest der Marktgemeinde.
„Es ist wirklich schön zu sehen, wie viele Leute engagiert an diesem Projekt gearbeitet haben“, freut sich Pillon. Von den 33 Autoren stammen 31 aus Kaltern. Dabei war man bemüht, die Journalisten beziehungsweise Schreiberlinge des Dorfes zusammenzutrommeln und sie mit designierten Themenbereichen zu betrauen.
„Niemand der 33 Autoren lehnte es ab, seinen Teil für dieses besondere Projekt zu leisten. Dies bestärkte uns umso mehr“, verrät Pillon.
Von der Landschaft, dem Kalterer See, über die Historie bis hin zu Kultur, Wirtschaft und dem Vereinsleben der „Herrgottskinder“ – die Bandbreite soll allen Aspekten gerecht werden. Kurz gesagt: Was prägt die Identität des Dorfes mit dem Plentnkessel-Wappen?
„Das Buch bietet spannende Einblicke in das Leben in Kaltern und zeigt, wie sich das Dorf im Spannungsfeld von Tradition und Wandel entwickelt hat“, konstatiert der Gemeindereferent.
Es galt, so Pillon, das Wesen des Dorfes einzufangen, ohne sich in Details zu verlieren und das allgemeine Interesse zu schmälern.
„Im Lockdown haben wir einen Workshop gemacht, in dem wir zusammen mit allen Involvierten versuchten zu definieren, wie sich das Buch gestalten soll“, rekapituliert Pillon und erläutert die Devise des Werkes, „Man war sich schnell einig, dass das Buch leicht leserlich, populär und nicht wissenschaftlich sein soll. Dieses Buch soll sowohl für Mittelschüler als auch für Senioren verständlich und angenehm zu lesen sein. Das fängt beim Inhalt an und endet bei einer ansprechenden Formatierung.“
Diesem Credo ist es geschuldet, dass sich das Dorfbuch als Porträt bezeichnet. Denn wie es bei einem Personenporträt üblich ist, werden Hintergründe und Eindrücke vermittelt, ohne sich zu tief unter die Oberfläche zu bohren und sich in Einzelheiten zu verlieren. Konzis und anschaulich – diesen Maximen verschrieben sich die Urheber des Projektes.
„Es ist beeindruckend zu sehen, was wir geschafft haben. Sehr intensive Arbeitsjahre kommen nun zu einem Ende. Ein Dank gilt allen Beteiligten und besonders Manuel Raffin, dem Präsidenten des Bildungsausschusses von Kaltern“, zeigt sich Pillon stolz.
Das Buch wird am heutigen Freitag um 19.30 Uhr im Katholischen Vereinshaus von Kaltern in Anwesenheit aller Mitwirkenden vorgestellt und ist anschließend zum Verkauf erhältlich.
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