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„Keine Einzelkämpfer“


Wertschätzung, Beständigkeit und Perspektiven – was sich die Landesräte Magdalena Amhof und Philipp Achammer für den Rest der Legislatur vorgenommen haben.

Von Matthias Kofler

Philipp Achammer ist nicht nur das jüngste, sondern auch das dienstälteste Mitglied der aktuellen Landesregierung. Seit elf Jahren trägt der Vintler SVP-Politiker Verantwortung für die deutsche Bildung – eine Zeit, in der sich Kindergärten und Schulen grundlegend verändert haben. „Die Herausforderungen sind gewachsen, die Hintergründe komplexer geworden“, sagt er bei einem gemeinsamen Mediengespräch.

Magdalena Amhof, seit einem Jahr für die Bereiche Personal, Arbeit und Europa zuständig, betont: „Wir werden oft als Einzelkämpfer wahrgenommen, aber das sind wir nicht. Ohne das Zusammenspiel verschiedener Abteilungen geht es nicht.“ Das Thema Europa liegt ihr besonders am Herzen. Wie erklärt sie ihrer siebenjährigen Tochter, warum Europa für Südtirol wichtig ist? „Indem wir reisen. Früher brauchte man einen Ausweis, heute nicht mehr. Auch die Währung muss man nicht mehr wechseln. Das ist ein großer kultureller Mehrwert.“

Wertschätzung ist Achammers zentrales Anliegen für die kommenden Jahre, besonders für das Bildungspersonal: „Wir müssen die Professionalität der Lehrkräfte durch mehr Stellen und einen neuen Vertrag stärken.“ Ab dem 3. Februar wird ein WhatsApp-Kanal die Kommunikation verbessern. Auch Amhof sieht Wertschätzung als zentrale Aufgabe – nicht nur finanziell. Sie kündigt strukturelle Lohnerhöhungen für öffentlich Bedienstete an, betont jedoch: „Wertschätzung funktioniert nicht nur über Geld. Es geht auch darum, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.“

Ein weiterer Schwerpunkt für beide ist Beständigkeit. Für Amhof bedeutet das vor allem Verlässlichkeit: „Der Standort Südtirol muss ein attraktiver, innovativer und inklusiver Arbeitgeber bleiben.“ Auch Europa spiele eine entscheidende Rolle, etwa durch Fördergelder, die bis in die entlegensten Täler fließen. Achammer sieht Beständigkeit im kulturellen Bereich: „Es geht darum, die eigenen Wurzeln zu pflegen, ohne sich abzugrenzen. Wenn diese Sicherheit fehlt, suchen Menschen sie in ‚falschen‘ Dingen.“ Ab 2025 treten neue Förderrichtlinien in der Denkmalpflege in Kraft, die eine breitere Förderung vorsehen.

Auf dem Arbeitsmarkt will die Landesregierung neue Akzente setzen. Amhof kündigt die Stärkung der Arbeitsvermittlungszentren an, darunter eine neue Anlaufstelle in Bozen und größere Räumlichkeiten in Brixen. Quereinsteiger, Wiedereinsteiger, Menschen mit Behinderungen und ältere Arbeitnehmer sollen stärker unterstützt werden.

Ein SVP-internes Thema ist der Unterricht in der Muttersprache. Achammer stellt klar: „Es wird keine Maßnahmen geben, um Schulklassen nach Sprachkenntnissen zu trennen. Diese Debatte wird zu ideologisch geführt – auch innerhalb meiner Partei.“

Was die einheitlichen Bildungszeiten betrifft, setzt das Land auf Pilotprojekte. In einzelnen Schulsprengeln wird getestet, wie eine Ausweitung des Mensadienstes auf fünf Tage die Woche funktioniert. Zudem soll die Kompetenz für die Nachmittagsbetreuung von Rosmarie Pamer an Achammer übergehen.

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