Finanzielle Schieflage
Die Anwaltskammer Bozen und die Handelskammer Bozen organisierten eine Informationsveranstaltung, um den Zugang zu den Überschuldungsverfahren in Südtirol und die Funktionsweise der beiden Dienststellen für Überschuldung zu erklären.
Die Dienststellen für Überschuldung haben die Aufgabe, die in finanzielle Schieflage geratenen Privatpersonen, Freiberufler, Verbraucher/innen und Kleinunternehmen zu unterstützen. Diese können sich an die Dienststellen wenden, indem sie einen Antrag auf Zugang zu einem Verfahren stellen.
Die Dienststellen ernennen dann eine Überschuldungverwalterin bzw. einen Überschuldungverwalter. Diese prüfen die Situation des Schuldners bzw. der Schuldnerin und erstellen einen Bericht, der zusammen mit dem Antrag beim Gericht eingereicht wird. In diesen Zusammenhang fällt beispielsweise die Erarbeitung eines Sanierungsplans für den Abbau der Schulden.
Ziel der Verfahren ist es, den Schuldnerinnen oder Schuldnern die Möglichkeit eines Neustarts zu geben und gleichzeitig die Forderungen der Gläubiger/innen zu berücksichtigen.
Die Informationsveranstaltung vertiefte die verfahrenstechnischen Aspekte der zwei Dienststellen für Überschuldung. Die Referenten Eleonora Maines von der Anwaltskammer Bozen und Ivo Morelato von der Handelskammer Bozen erläuterten die Rolle und Funktionen der beiden Stellen. Sie erklärten auch die Voraussetzungen für den Zugang zu den Verfahren und teilten mit den Anwesenden gemeinsame Erfahrungen und Zukunftsaussichten.
Weitere Informationsveranstaltungen
Die gut besuchte Informationsveranstaltung war die erste von dreien, welche die Anwaltskammer Bozen zum Thema Überschuldung organisiert.
Bei der zweiten Veranstaltung am 25. Februar 2025 werden die Arten und technischen Abläufe der Überschuldungsverfahren mit Referentinnen und Referenten aus universitären Bereichen und mit Überschuldungsverwaltern angesprochen und vertieft.
Die abschließende Veranstaltung am 25. März 2025 richtet sich hauptsächlich an Anwältinnen und Anwälte. Es geht dabei um die deontologischen Aspekte, welche mit diesen Verfahren in Verbindung gebracht werden.
„Die Veranstaltungen zielen darauf ab, die Allgemeinheit zur Überschuldung zu sensibilisieren und den Zugang zu den Verfahren zu stärken. Dies beginnt schon mit der Einreichung der Anträge bei den Dienststellen. Auf diese Weise kann den Betroffenen ein Neuanfang ermöglicht und gleichzeitig das lokale Wirtschaftssystem gestärkt werden“, so die Referenten Eleonora Maines und Ivo Morelato.
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