Bei Rot über die Ampel
Die Stadtpolizei Bozen hat 2024 insgesamt 65.346 Geldbußen verhängt (2023: 62.560). 15.448 Autolenker wurden gestraft, weil sie bei Rot über die Ampel gefahren sind.
Am 20. Januar findet jedes Jahr zu Ehren des Hl. Sebastian, dem Schutzpatron der Stadtpolizisten, eine Messfeier für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpolizei statt. Aus diesem Anlass haben der Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi, und der Kommandant der Stadtpolizei, Fabrizio Piras, zu einer Pressekonferenz geladen, um den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 vorzustellen. Im Mittelpunkt der Arbeit der Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten stehen die Sicherheit im Straßenverkehr und in der Stadt.
Die meisten Einsätze hat die Stadtpolizei aber als Verkehrspolizei durchgeführt, wie der Bürgermeister und der Kommandant erklärten. Zugenommen haben die Einsätze für die Sicherheit im Stadtgebiet, der Gerichtspolizei und der Sondereinheit für Wirtschaftstätigkeiten. Die Stadtpolizei ist auch in der Bekämpfung der Verunstaltung und Verwahrlosung des Stadtgebietes aktiv, der widerrechtlichen Besetzung von öffentlichen Flächen und der Straftaten, die mit dem Konsum von Drogen u.a. zusammenhängen.
Bei der Pressekonferenz wurden einige interessante Zahlen genannt.
2024 gab es 1.428 Verkehrsunfälle (2023 waren es 1.423), davon 758 (2023: 756) mit Sachschaden, 668 (663) mit verletzten Personen. 2 Personen sind 2024 bei Verkehrsunfällen in Bozen ums Leben gekommen, 4 waren es im Vorjahr. Bei 34 Verkehrsunfällen waren die Autolenker alkoholisiert (2023: 34), bei 1 Verkehrsunfall (2023: 3) stand der Autofahrer unter Drogeneinfluss, bei 18 Verkehrsunfällen wurde Fahrerflucht begangen bzw. keine Erste Hilfe geleistet (2023: 16).
Die Stadtpolizei hat 2024 insgesamt 65.346 Geldbußen verhängt (2023: 62.560).
6.902 Geldbußen (7.359) wurden wegen unrechtmäßiger Einfahrten in die verkehrsberuhigten Zonen ausgestellt. 15.448 (9.337) Autolenker wurden gestraft, weil sie bei Rot über die Ampel gefahren sind. Kommandant Piras hat in diesem Zusammenhang erklärt, dass bei der Gesamtzahl der verhängten Geldbußen auch jene mitgerechnet werden, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SEAB AG verhängt haben, die die zahlungspflichtigen Parkplätze kontrollieren (2024 waren es 12.363 Geldbußen, 2023 13.473). 311 Geldbußen wurden ausgestellt, weil Behindertenparkplätze widerrechtlich besetzt worden sind (2023: 357).
Was die Verkehrssicherheit betrifft, so wurden die höchsten Geldbußen wegen Telefonierens mit dem Handy während der Fahrt verhängt (357, 2023 waren es 472). Es wurden 417 Geldbußen ausgestellt, weil die Fahrzeuginsassen nicht angeschnallt waren (2023: 644), wegen Übertretung der maximal zulässigen Geschwindigkeit und wegen überhöhter Geschwindigkeit (733 – 2023: 1.139), wegen Missachtung der Vorfahrt (182 – 2023: 180), wegen nicht bezahlter Autoversicherung (320 – 2023: 371) und wegen nicht durchgeführter Revision des Fahrzeuges (1.688 – 2023: 1.603).
Es gab 84 Kontrollen (2023: 61), bei denen der Autolenker alkoholisiert war, und 0 (0) Kontrollen, bei denen der Autolenker unter Drogeneinfluss stand. Die Stadtpolizei hat an Kontrollposten 1.903 (2023: 1.828) Kontrollen durchgeführt; 378 (2023: 305) in den Schulzonen. Es wurden 129 (128) Führerscheine und 37 (45) Fahrzeugbüchlein eingezogen. In 360 Fällen (416) haben die Fahrer eine Geldbuße erhalten, weil sie nicht die notwendigen Dokumente vorweisen konnten. 2024 wurden insgesamt 19.736 Führerscheinpunkte (2023: 12.967) abgezogen.
Es wurden auch Geldbußen gegen Fahrradfahrer und Fahrer von E-Rollern verhängt: 2024 waren es 837 (2023: 728), davon 162 (2023: 115), weil sie gegen die Fahrtrichtung, und 141 (122), weil sie auf dem Gehsteig gefahren sind, 82 (61), weil sie ohne Licht unterwegs waren, 55 (70), weil sie bei Rot über die Kreuzung gefahren sind, 67 (57), weil sie während der Fahrt mit dem Handy telefoniert haben, 28 (27), weil sie nicht auf dem Fahrradweg gefahren sind, 2 (2), weil sie alkoholisiert waren, 57 (52), weil sie zu zweit auf dem E-Roller unterwegs waren, 73 (44), weil die minderjährigen Fahrer keinen Helm getragen haben, 11 (26), weil sie ohne Warnweste oder Warnstreifen unterwegs waren, und 159 (152) wegen anderer Verstöße.
Die Einsatzeinheit für die Sicherheit im Stadtgebiet hat 2024 470 Einwanderer kontrolliert (2023: 350). Sie hat 185 (200) Einsätze durchgeführt, um illegale Schlafplätze zu räumen. Bei 20 (21) Einsätzen wurden die illegalen Behausungen und Schlafplätze in Zusammenarbeit mit der SEAB AG und der Abteilung für Wildbachverbauung entfernt und die Flächen von Unrat gesäubert. Weiters hat die Einheit 51 (9) Annordnungen zur Entfernung aus dem Stadtgebiet (DASPO) durchgeführt. Es wurden 16 (6) verwahrloste Fahrzeuge abgeschleppt.
Im Bereich der Gerichtspolizei wurden 173 (2023: 254) Meldungen über Straftaten an die Gerichtsbehörden weitergeleitet. Es wurden 1.041 (1.038) Akten über Untersuchungen, Verhöre und Zustellungen angelegt. Es gab 14 (5) Festnahmen und 95 Kontrollen, die die verschiedenen Polizeikräfte gemeinsam durchgeführt haben.
Hinsichtlich der Bekämpfung des Handels und des Konsums von Drogen wurden 71 (2023: 95) Verfahren wegen Drogenhandels abgewickelt (ex Art. 73 DPR 309/90). 4 (10) Verfahren wurden gegen Minderjährige eingeleitet. 41 Verfahren wurden wegen Drogenkonsums angestrengt (ex Art. 75 DPR 309/90), davon 2024 keines gegen Minderjährige (2023 waren es noch 7).
2024 gab es 1.656 (2023: 1.579) Kontrollen in Betrieben (inklusive Handelsbetriebe), 445 (387) Kontrollen in Gastbetrieben, inklusive Kontrollen wegen Lärmbelästigung oder zu lauter Musik. Es wurden 204 (163) Protokolle zu Lasten von Betreibern von Handels- und Gastbetrieben ausgestellt, davon 102 wegen widerrechtlicher Besetzung von öffentlichem Grund. Es gab 12 Verstöße gegen die Marktordnung für den Obstplatz, 14 Verstöße gegen die Gemeindeordnung über den Wanderhandel, 26 wegen anderer Handelstätigkeiten. Es wurden 7 (15) Beschlagnahmen veranlasst. Die Stadtpolizei hat auch Kontrollen bei den Vermietern von Zimmern und Ferienwohnungen durchgeführt, insgesamt 54 (2023: 43). Es wurden 13 (9) Protokolle wegen widerrechtlicher Vermietung von Zimmern bzw. Ferienwohnungen ausgestellt bzw. Anordnungen zur Einstellung der Tätigkeit. 17 (14) Handwerksbetriebe sind kontrolliert worden, dabei wurden 3 Verstöße bei Friseursalons festgestellt und 1 bei einer Konditorei/Bäckerei.
169 (214) Einsätze waren zum Schutz von Tieren, 105 (77) Einsätze, um Personen zu helfen, bei Suchaktionen konnten 31 (25) vermisste Personen wiedergefunden werden, es wurden 141 (174) Pflichteinweisungen in eine Gesundheitseinrichtung vorgenommen. 506 (518) Ausweise, Dokumente und Gegenstände wurden gefunden und rückerstattet, und es wurden 28 (16) Fahrzeuge sichergestellt, nachdem sie als gestohlen gemeldet worden waren. 29 Ausweise (19) wurden im Auftrag der Gerichtspolizei kontrolliert, und 20 (17) haben sich als Fälschungen herausgestellt. Es wurden auch 12 (25) andere Ausweispapiere kontrolliert, davon war keines gefälscht (2024: 0).
Kommentare (6)
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