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„Nie wieder“

Foto: Südtiroler Landtag

 

Am Montag fanden die Gedenkfeiern an der Mauer des ehemaligen NS-Durchgangslagers in der Reschenstraße, am Jüdischen Friedhof und am Denkmal für die Deportierten in der Pacinottistraße statt.

Der Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi, Landeshauptmann Arno Kompatscher, zahlreiche politische, zivile und militärische Vertretungen des Staates, des Landes und der Gemeinden, der Präsident des ANPI Bozen Guido Margheri, Vertretungen der Jüdischen Gemeinschaft von Meran, von Veteranenvereinigungen, der Sinti und von LGBT nahmen heute Vormittag an den offiziellen Feiern zum Tag des Gedenkens teil. Am 27. Januar 1945 wurde das NS-Lager von Auschwitz befreit, und seither wird an diesem Tag weltweit der Opfer der nationalsozialistischen Gräueltaten gedacht.

Die erste Gedenkfeier fand an der Mauer des ehemaligen NS-Durchgangslagers in der Reschenstraße statt. Mit einer Kranzniederlegung wurde hier vor allem der Sinti und der Homosexuellen gedacht, die Opfer der NS-Verfolgung geworden sind.

Bürgermeister Caramaschi verwies in seiner Rede auf die Bedeutung, die der heutige Gedenktag hat. „Der heutige Tag lädt ein, darüber nachzudenken, was damals geschehen ist, damit die Erinnerung daran immer wach bleibt. Dieser Tag ist auch wichtig, um Werte wie Demokratie, Frieden und Freiheit hochzuhalten. Ich habe versucht mir vorzustellen, welche Gedanken die Lagerinsassen geplagt haben, ob sie sich ihrem tragischen Schicksal ergeben haben, da sie keinen Ausweg mehr sahen, oder ob sie die schwache Hoffnung hatten, die nahende düstere Zukunft noch ein bisschen aufzuschieben. Wir müssen uns die Tragödie der Shoa vor Augen halten und das, was nazi-faschistische Diktaturen angerichtet haben. Der Tag des Gedenkens muss im Bewusstsein der Gemeinschaft verankert bleiben.“ sagte der Bürgermeister.

Landeshauptman Arno Kompatscher verwies darauf, wie wichtig es an einem Tag wie dem heutigen Gedenktag sei, dass sich die Menschen im gemeinsamen Erinnern vereinen.

Am heutigen Tag muss das Motto „Mai più – Nie wieder“ nochmals bekräftigt werden, sagte der Landeshauptmann, denn die Greueltaten von damals sind Zeugnis dafür, dass jegliche Menschlichkeit verloren gegangen war. Heute muss mehr denn je die Würde des Menschen geachtet werden, und es muss dafür gekämpft werden, dass sich das, was geschehen ist, nicht noch einmal wiederholt. Der Landeshauptmann dankte Bürgermeister Caramaschi dafür, dass er sich in den Jahren seiner Amtszeit, die in ein paar Monaten zu Ende gehen wird, immer um Feierlichkeiten am Tag des Gedenkens bemüht hat und sich für die Sichtbarkeit und Pflege der Gedenkstätten für die Opfer des Nazi-Faschismus eingesetzt hat.

Radames Gabirelli von der Gemeinschaft der Sinti und Guido Margheri von ANPI Bozen betonten in ihren Ansprachen, wie wichtig die Erinnerung an die Opfer ist und dass die Werte hochgehalten werden müssen, aus denen die Demokratie hervorgegangen ist.

Nach der Gedenkfeier an der Mauer des ehemaligen NS-Lagers fand eine Gedenkfeier am Denkmal für die Juden der Region statt. Es folgten Kranzniederlegungen am Grab von Manlio Longon im städtischen Friedhof von Oberau, am Denkmal für die 7 von Gusen und an der Gedenkstätte für die Deportierten in der Pacinottistraße, von wo aus 13 Züge gestartet sind, die Gefangene in die Konzentrationslager deportiert haben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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