„Es braucht Feingespür“
Sexueller Missbrauch in Südtirol: Der Textentwurf für ein neues Landesgesetz zum Kinder- und Jugendschutz liegt jetzt vor.
Rosmarie Pamer schickt voraus: „Die Benennung und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch ist ein Thema, dem auch das Land Südtirol verstärkt Aufmerksamkeit widmet.“
Unter Federführung des Amtes für Kinder- und Jugendschutz und Soziale Inklusion und unter Einbezug von Fachleuten aus den Bereichen Gesundheit, Familie sowie Kinder- und Jugendschutz sei nun der Textentwurf für ein Landesgesetz erarbeitet worden, so die Soziallandesrätin.
Dieses Gesetz soll das Thema in einer 360-Grad-Perspektive angehen.
Der Textentwurf wird Anfang Februar Fachleuten vorgelegt, kündigt Rosmarie Pamer an.
Im Anschluss erfolge der„ übliche formale Weg“ bis zur Behandlung in der Landesregierung im Frühjahr und anschließend jener im Landtag. „Die Thematik erfordert Sensibilität und Feingespür. Es gilt die Betroffenen zu ermutigen, die Stimme zu erheben und ihnen alle zur Verfügung stehenden Hilfsangebote zukommen zu lassen“, sagt Soziallandesrätin Rosmarie Pamer.
Gleichzeitig müsse auch festgelegt werden, wie mit den Tätern umgegangen werde. Der Fokus liege somit auf Schutz und Sensibilisierung, aber auch auf Prävention.
Bereits in der vorherigen Legislaturperiode hatte sich eine Arbeitsgruppe des Amtes und weiterer Partner in Umsetzung eines Beschlussantrages des Südtiroler Landtages mit dem Thema befasst.
Man hatte dabei mehrere Handlungsempfehlungen erarbeitet, die nun auch im Gesetzentwurf Berücksichtigung finden. Dazu zählen unter anderem die Einsetzung eines/einer unabhängigen Missbrauchsbeauftragten. Es geht darum, sexualisierte und sexuelle Gewalt sowie sexuellen Missbrauch als gesellschaftliches Phänomen sichtbar zu machen und den Diskurs darüber zu enttabuisieren.
„Wir müssen dazu ermutigen Missbrauch zu benennen und anzuzeigen. Mit einer größeren Sensibilität dem Thema gegenüber wollen wir die Weichen dafür stellen, wirkungsvolle Schritte gegen sexuellen Missbrauch zu setzen“, betont Landesrätin Pamer.
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