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Der Alptraum der Versicherten

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Der Sanierungsplan der FWU Life Insurance Lux ist gescheitert. Was das für die 10.000 betroffenen Kunden in Südtirol bedeutet.

Die luxemburgische Aufsichtsbehörde hat am am 22. Jänner mitgeteilt, dass der Sanierungsplan der FWU Life Insurance Lux gescheitert ist. Nun wurde am Bezirksgericht Luxemburg ein Antrag auf Liquidierung der Versicherung gestellt.

Die Versicherungsgesellschaft FWU Life Insurance Lux SA befindet sich offiziell in Zwangsliquidation, wie die luxemburgische Aufsichtsbehörde CAA (Commissariat aux Assurances) in ihrer Presseaussendung vom 22.01.2025 (https://www.caa.lu/uploads/documents/files/FWU_Echec_plan_retablissement_20250122.pdf) mitteilt.

Nachdem der vorgelegte Sanierungsplan zur Deckung der Mindestkapitalanforderung (MCR) und der Solvenzkapitalanforderung (SCR) gescheitert ist, hat die CAA einen Antrag auf Liquidierung der Versicherung beim Bezirksgericht Luxemburg gestellt.

Was ist passiert?

Am 19. Juli 2024 wurde die Insolvenz der Mutterholding FWU AG bekannt gegeben.

Kurze Zeit danach hat die Tochtergesellschaft FWU Life Insurance Lux verlauten lassen, dass sie die Mindestkapitalanforderungen sowie die Solvabilitätskapitalanforderung nicht mehr erfülle. In Folge dessen hat die luxemburgische Aufsichtsbehörde verfügt, dass die Gelder der FWU Life Insurance Lux eingefroren werden.

Die FWU Life Insurance Lux war in finanzielle Schieflage geraten und infolge dessen konnten Verbraucher:innen die Verträge weder teilweise noch gänzlich auszahlen lassen.

Am 19. Oktober 2024 hat die FWU Life Insuarance Lux SA der luxemburgischen Aufsichtsbehörde CAA einen Finanzierungsplan vorgelegt. Dieser Finanzierungsplan wurde nun negativ beurteilt. Die Bemühungen. die Versicherungsgesellschaft FWU Life Insurance Lux SA zu „retten“ sind gescheitert.

Was nun?

In ganz Italien soll es über 110.000 Betroffene geben. Auch in Südtirol rechnet die VZS mit mehreren 10.000 Versicherungsnehmer:innen. Wie es für diese konkret weitergeht, ist noch nicht klar.

Seit Bekanntgabe der finanziellen Probleme hatte die VZS allen Verbraucher:innen geraten, ihre Prämienzahlungen einzustellen und dies der Versicherung auch so mitzuteilen. Daran hat sich nichts geändert. Nun müsste das sogenannte luxemburgische „Sicherheitsdreieck“ greifen. Wie oder wann dies geschieht ist derzeit noch nicht klar. Auch das Deckungsausmaß des Sicherheitsdreiecks ist noch nicht auszumachen. Man weiß nicht wie hoch der Anteil an Kapital ist, den Verbraucher:innen aus ihren Verträgen erhalten können.

Betroffenenliste wird erstellt

Während weitere Informationen auch von der italienischen Aufsichtsbehörde Ivass erwartet werden, wird die Verbraucherzentrale Südtirol eine Liste aller Betroffenen erstellen. Wer sich in den letzten Monaten in dieser Angelegenheit noch nicht an die VZS gewandt hat, kann dies gerne unter folgender Mail Adresse machen: [email protected].

Vorsicht vor Fake-Lösungsvorschlägen

Aktuell gibt es keine schnelle Möglichkeit, den eigenen Versicherungsvertrag aufzulösen oder Teilauszahlungen zu beantragen. Sollten Betroffene von Personen kontaktiert werden, die eine solche Lösung anbieten, empfiehlt die VZS Abstand zu halen, da zu befürchten steht, dass das eigentlich Ziel der Verkauf einer weiteren Lebensversicherung einer anderen Versicherungsgesellschaft ist.

 

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