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Ein Feind namens Inflation

Die Vertragsverhandlungen, insbesondere für höhere Löhne, und der Einsatz für eine sozial gerechte Politik stehen auf der gewerkschaftlichen Agenda für 2025 ganz oben. Die gewerkschaftlichen Prioritäten für das neue Jahr hat das Landessekretariat des SGBCISL am Montag in Bozen bei der traditionellen Pressekonferenz zu Jahresbeginn vorgestellt.

„Von Jahr zu Jahr bleiben die Probleme und Herausforderungen in Südtirol mehr oder weniger dieselben, von der Lohnfrage bis zum teuren Wohnen“, so Generalsekretärin Donatella Califano. 

„Wir werden von der Landespolitik den sozialen Dialog und gerechte sowie konkrete Lösungen einfordern. Wir sind gegen eine Beitragspolitik, die zwar schnell und einfach, aber dafür nicht sozial ausgewogen ist. Der Landeshaushalt muss eine soziale Ausrichtung haben, die Unterstützungsleistungen und die Maßnahmen gegen Armut müssen nach der Bedürftigkeit ausgerichtet sein und dürfen nicht in eine überzogene, gießkannenorientierte Unterstützungspolitik münden, sondern weitsichtig, nachhaltig und ausgewogen sein, so Donatella Califano. Sie fordert eine Wirtschaftspolitik, die auf Innovation, Forschung und Fortschritt ausgerichtet ist und gute Arbeitsplätze bringt. Es müsse diversifiziert und nicht übermäßig auf den Tourismus gesetzt werden. 

„Die Inflation ist der größte Feind der Löhne und der Renten“, mahnt Generalsekretär Georg Plaickner: „Die Lebenshaltungskosten sind hoch und die zunehmende Teuerung erfordern angemessene Lohnerhöhungen. Wir machen weiterhin Druck auf die Arbeitgeberseite, Kollektivverträge zu erneuern mit fixen, zusätzlichen Lohnelementen.“ 

Der SGBCISL schlägt weiters einen umfassenden Wohnplan für mehr bezahlbaren Wohnraum vor. Mehr öffentliche Wohnungen mit Preisbindung sollen leistbare Mieten und für ein größeres Angebot ermöglichen für Personengruppen, die sich keine Eigentumswohnung leisten können, wie junge Menschen und Arbeitnehmer von außerhalb Südtirols; was auch die Attraktivität Südtirols als Standort steigern würde.

Der SGBCISL setzt sich für ein effizientes und bürgernahes öffentliches Gesundheitswesen ein. „Wir werden beim Problem der langen Wartelisten dranbleiben und stellen uns gegen ein gemischtes öffentlich-privates System ohne klare Ausrichtung, wo die Privatsanität die Mängel des öffentlichen Systems offenlegt und diese ersetzt statt ergänzt, für ein paralleles Gesundheitswesen, das sich aber nicht jeder leisten kann“, so Landessekretär Francesco Bruccoleri. Hoch bleibt die gewerkschaftliche Aufmerksamkeit für die Arbeitssicherheit. „Die Zahl der Arbeitsunfälle bleibt erschreckend hoch. Wir müssen zur Vorbeugung mehr auf Weiterbildung setzen und das Bewusstsein für die Risiken schärfen, außerdem braucht es ein einheitliches Arbeitsinspektorat und mehr Kontrollen,“ so Bruccoleri. 

Organisationssekretär Walter Gasser präsentierte Daten und Fakten zu den im Jahr 2024 erbrachten Dienstleistungen und zum Mitgliederstand.

Der SGBCISL konnte im abgelaufenen Jahr 55.229 Mitglieder verzeichnen, was ein leichtes Plus gegenüber 2023 bedeutet. Der SGBCISL behauptet sich somit als mitgliederstärkste Gewerkschaft in Südtirol. Was die Dienstleistungen anbelangt, so wurden in den SGBCISL-Büros über 30.000 Steuererklärungen 730 und über 27.000 ISEE- und EEVE-Erklärungen abgefasst sowie über 10.000 Arbeitslosengeldanträge und rund 7.000 Anträge auf die Familiengelder des Landes und des Staates abgewickelt. Außerdem konnten die Fachgewerkschaften aus Streitfällen über 3 Millionen Euro an Lohnforderungen für die betroffenen Arbeitnehmer einfordern. Walter Gasser zeigte sich sehr zufrieden: „Diese Zahlen zeigen, dass die Gewerkschaft mit ihren Diensten, ihrer Rolle als Interessenvertretung und ihrer Schutzfunktion eine wichtige Anlaufstelle für die Menschen ist.“

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