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„Nicht gestorben“

Bildungs-Landesrat Philipp Achammer hat die Vereinheitlichung der Bildungszeiten noch keineswegs abgeschrieben.

von Artur Oberhofer

Philipp Achammer kann sich das Friendly Fire aus dem Weinbergweg nicht erklären.

In ihrer Mittwoch-Ausgabe hat die Tageszeitung „Dolomiten“ den Bildungslandesrat scharf kritisiert, weil er die „groß angekündigte Reform“ in Sachen einheitliche Bildungszeiten nicht durchgezogen hat und nur Pilotversuche an zwei Schulen durchführen will.

Auch haben die „Dolomiten“ in derselben Ausgabe Philipp Achammers Verhalten in Zusammenhang mit dem Fall der Grundschule Schlanders angeprangert, wo die Fünftklässler im Italienischunterricht die italienische Hymne hätten singen müssen (siehe dazu eigenen Bericht im Vinschgau-Teil).

Philipp Achammer sagt zu den medialen Breitseiten: „Wenn dermaßen imposant berichtet wird, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es die Retourkutsche für so manch geäußerte Kritik sein soll. Aber vielleicht täusche ich mich ja.“

In der Sache bleibt der Landesrat bei seinem Credo: „Ich bin davon überzeugt, dass eine Vereinheitlichung der Bildungszeiten deutliche Vorteile bringt. Im Zuge der Debatte haben mehrere Schulen Zweifel daran geäußert. Nachdem ich es als meine Aufgabe erachte, diese Zweifel als Landesrat ernst zu nehmen, haben wir beschlossen, vorerst mit Pilotprojekten zu starten, um die Erfahrungen dann mit anderen Schulen zu teilen. Nicht mehr und nicht weniger.“

Deswegen sei das Anliegen „sicher nicht gestorben“, so Philipp Achammer.

Kritik an Achammer kommt auch von der Allianz für Familie, die in Sachen (Nicht-)Vereinheitlichung der Bildungszeiten von einer „verpassten Chance“ spricht. Christa Ladurner und Doris Albenberger schreiben: „In Südtirol herrscht weiterhin ein Flickwerk: Unterschiedliche Schule, unterschiedliche Zeiten, unterschiedliche Regeln, oft keine oder eine reduzierte Möglichkeit der Betreuung am Nachmittag.“

Die Familien könnten nicht mehr verlässlich und über mehrere Jahre planen.

Immer in Richtung Landesrat erklärt Doris Albenberger: „Seit Beginn der Legislaturperiode wurde von Landesrat Achammer ein Bildungstisch zugesagt, an dem sich alle relevanten Akteure für die Bildungspolitik, einschließlich der Familienvertretungen hätten beteiligen sollen, letztere sind aber nie zu einem Austausch eingeladen und auch nicht ausreichend informiert worden.“

Philipp Achammer kontert.

Über die Bildungszeiten-Frage hinaus hätten die Bildungsressorts, das Familien- und Personalressort „an verschiedenen Maßnahmen zur Verschränkung von Bildung und Betreuung“ gearbeitet. „Diese Maßnahmen“, so kündigt Achammer an, „werden in Kürze allen Beteiligten vorgestellt werden – die Familienorganisationen werden selbstverständlich mit am Tisch sitzen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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