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Der Kriminal-Report

Foto: 123rf

Die angezeigten Straftaten der Polizeikräfte in Südtirol zeigen eine klare Zunahme von Cyberkriminalität, Sachbeschädigung und Bluttaten. Vor allem die vorsätzliche Körperverletzung fällt dabei ins Gewicht.

von Christian Frank

Die Einschätzung über die Häufigkeit und das Ausmaß krimineller Delikte wird im Angesicht exponierter Medienberichterstattung und möglichereigener Erfahrungen schnell zum subjektiven Empfinden. Wie sich die Lage tatsächlich in blanken Zahlen ausdrückt, zeigt nun der jüngste Bericht des Landesinstituts für Statistik. Daraus geht die Zahl der Straftaten hervor, welche die Polizeikräfte im Jahr 2023 bei der Gerichtsbehörde angezeigt haben. Die Zahlen zeichnen ein detailliertes Bild über die Anzahl und Natur der in Südtirol zur Anzeige gebrachten Straftaten. Besonders eine Sparte sticht mit einem eklatanten Anstieg hervor.

Insgesamt wurden 16.693 Straftaten im Jahr 2023 von den Polizeikräften in Südtirol angezeigt. Die Zahl stellt einen Anstieg von 2,7 Prozent dar. Die Zahl der Straftaten je 1.000 Einwohner beläuft sich auf 31,1. Damit liegt Südtirol im nationalen Vergleich immer noch unter dem Durchschnittswert, der bei 39,7 liegt. In der Nachbarprovinz Trentino ist der Wert mit 26,6 Straftaten je 1.000 Einwohner jedoch niedriger als hierzulande und weist zudem eine abnehmende Tendenz auf.

Nach wie vor stellen Diebstähle mit 42,2 Prozent den größten Anteil an angezeigten Straftaten dar. Dabei kam es zu über 7.000 Anzeigen, tendenziell lässt sich jedoch eine Abnahme (-6,8 Prozent) feststellen. Differenzierter betrachtet haben vor allem die Diebstähle mit besonderer Geschicklichkeit einen merkbaren Rückgang erfahren (-23,7 Prozent). Bei der zweithäufigsten Art von Diebstählen, nämlich den Ladendiebstählen (751 im Jahr 2023), konnte nur ein wesentlich geringerer Rückgang von 2,7 Prozent verzeichnet werden. Die häufigste Art des Diebstahls, nämlich jener durch das Eindringen in Wohnungen, hat hingegen zugenommen. Rund 1.050 solcher Straftaten wurden angezeigt – das bedeutet einen Anstieg um 4,2 Prozent. Ebenso zugenommen haben um 18 Prozent die Einbrüche in abgestellte Autos (insgesamt 611 Fälle).

Ein vergleichsweise weniger verbreitetes Phänomen stellt der Strafbestand des Raubes dar. Doch die Anzahl der Raubüberfälle in Geschäften und Kaufhäusern stieg um ganze 37 Prozent an (63 Anzeigen). Raubüberfälle auf öffentlichem Grund nahmen hingegen um über zehn Prozent ab (130 Anzeigen).

Besonders starke Zunahmen lassen sich in Fällen von Cyberkriminalität (+21,2 Prozent) und Sachbeschädigung (+19,7 Prozent) feststellen. Einen ebenso bedenklich deutlichen Anstieg stellen die sogenannten Bluttaten dar. Unter diese Kategorie fallen die vorsätzliche und mutmaßliche Tötung, der versuchte Mord, Schläge, vorsätzliche Körperverletzung und Sexualverbrechen. Anzeigen dieser Natur nahmen um 28 Prozent zu.

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