Die Absichtserklärung
Der Beschlussantrag von Bernhard Zimmerhofer zur Tauferer Bahn wurde im Landtag in abgeänderter Form einstimmig angenommen.
von Markus Rufin
1957 wurde der Betrieb der Tauferer Bahn eingestellt. Bereits seit längerem gibt es Pläne, diese wieder aufzunehmen. Es gibt sogar eine Machbarkeitsstudie dafür, allerdings sieht der Landesplan für Mobilität deren Realisierung erst für 2036 vor. Zu spät für Bernhard Zimmerhofer.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit hat deshalb einen Beschlussantrag eingereicht, der eine Priorisierung des Projektes vorsieht. Die Planungsphase und auch die Finanzierung soll zeitnah beginnen.
„Die Straße ins Tauferer Ahrntal ist eine der meistbefahrenen in Südtirol. Wir müssen eine Alternative dazu finden und die Bahn hat Zukunft“, ist Zimmerhofer überzeugt.
Im Landtag kam der Beschlussantrag gut an. Schließlich will auch das Land den Ausbau der Bahn vorantreiben. Landesrat Daniel Alfreider bestätigte, dass das Potenzial dafür gegeben sei. Im ersten Abschnitt sei diese problemlos realisierbar, bis nach Steinhaus gibt es aber einen großen Höhenunterschied, der den Bau deutlich erschwere. Zudem verwies er darauf, dass die Zustimmung der Gemeinden wichtig ist.
Daher regte er auch eine Änderung des Beschlussantrages an. Zimmerhofer stimmte dem zu. Dementsprechend soll eine aktualisierte Studie zur Tauferer Bahn den Gemeinden übermittelt werden, damit diese sie in den Entwicklungsplänen aufnehmen können. Sofern die Gemeinden das Projekt befürworten, soll es dann auch weiterverfolgt werden.
Es handelt sich also eher – ähnlich wie bei der Überetscher Bahn – um eine Absichtserklärung als um eine Priorisierung. Der Landtag hat dem Beschlussantrag einstimmig zugestimmt und damit das Thema den Gemeinden übergeben.
Zimmerhofer zeigt sich dennoch zufrieden: „Mir ist klar, dass ein solches Projekt nicht kurzfristig umgesetzt werden kann, weil es viele andere Projekte gibt, die Vorrang haben. Für uns ist es aber ein Etappensieg. Wir haben das Thema damit aktualisiert. Die Gemeinden können es in ihre Entwicklungspläne integrieren.“
Eine Umsetzung des Projekts liegt aber noch in weiter Ferne, zumal Zimmerhofer auch mit schwierigen Verhandlungen hinsichtlich der Grundverfügbarkeit rechnet. Hinzu kommt die Finanzierung. Auch Alfreider gab unverblümt zu, dass man in den nächsten zehn Jahren nicht mit einem Baubeginn rechnen könne, dennoch sei es wichtig, mit den Planungen zu beginnen, falls sich Finanzierungsmöglichkeiten ergeben.
Für Zimmerhofer wäre es auch schon ein Erfolg, wenn das Projekt nur ein Jahr vor 2036 angegangen wird. Vor allem verfüge man dank des Beschlussantrages nun aber über ein Druckmittel: „Wir werden am Thema sicher weiter dranbleiben.“
Kommentare (3)
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