„Mein Herr Papa“
Im Landtag kommt es diese Woche zum Bauspar-Showdown zwischen Ulli Mair und Waltraud Deeg. Gestern gab es bereits einen ersten Vorgeschmack.
Waltraud Deeg will ihren Beschlussantrag zum Bausparen+ trotz der Einwände der zuständigen Wohn-Landesrätin Ulli Mair vorerst nicht vertagen, sondern noch diese Woche zur Abstimmung bringen. Dies sorgt innerhalb der Regierungsmehrheit für eine hitzige Stimmung. Laut Ulli Mair ist die SVP-Abgeordnete unkollegial vorgegangen, weil sie den Antrag nicht mit ihr abgesprochen habe. Zudem arbeite ihr Ressort bereits an einer Bauspar-Reform, die im März vorgestellt werden soll, weshalb der Antrag aus ihrer Sicht nicht zielführend sei.
Dass sich die beiden Politikerinnen nicht besonders gut verstehen, wurde schon gestern in der Aktuellen Fragestunde deutlich. Deeg fragte nach dem Stand des „Erfolgsmodells“ Bausparen, das bereits in den 70er- und 80er-Jahren Thema im Landtag gewesen sei und aus dem baden-württembergischen Raum übernommen wurde. „Ich darf auch sagen, dass mein Herr Papa damals in der Bank tätig war und es über diese Kanäle in den Landtag eingeflossen ist“, so die Ex-Landesrätin.
Die versteckte Kritik: Alles, was Ulli Mair jetzt tue, sei nichts Neues.
„Danke für den Ausflug in die Vergangenheit“, konterte die Freiheitliche, „die neueren Protokolle hätten allerdings ergeben, dass das Bausparmodell auf einen Freiheitlichen Beschlussantrag zurückgeht.“ Das Modell habe sich als zusätzliche Maßnahme bewährt. In Summe seien knapp 200 Millionen Euro an Darlehen gewährt worden. Sie händige ihrer Kollegin Deeg gerne die entsprechenden Daten aus: „Sie brauchen also nicht mitschreiben.“ (mat)
Kommentare (7)
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