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Das Ende der gelben Tonnen

Vom Gewinn zum Defizitgeschäft: Deswegen wird die Altkleidersammlung in Brixen neu geregelt: Altkleider können künftig ausschließlich im Recyclinghof abgegeben werden. 

In den vergangenen Jahren wurden in Brixen jährlich zwischen 230 und 250 Tonnen Altkleider gesammelt.

Im Jahr 2015 konnte man durch die Sammlung noch Gewinne erzielen: Pro Tonne wurden Einnahmen von 200 Euro generiert. Die Stadtwerke Brixen AG übergab den Gewinn der Gemeinde für soziale Zwecke.

Mittlerweile ist die Situation eine andere – die Altkleidersammlung ist ein Defizitgeschäft.  „Ab Januar 2025 muss die Stadtwerke Brixen AG 440 Euro pro Tonne Altkleider zahlen“, erklärt der Generaldirektor der Stadtwerke Brixen AG Franz Berretta. Dieses Defizit muss mit den Umwelttarifen gedeckt werden.

Daher wird Sammlung in Brixen neu organisiert. Die rund 20 gelben Sammelbehälter, die bisher an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet genutzt werden konnten, werden ab nächster Woche sukzessive entfernt.

Zukünftig können Altkleider ausschließlich im Recyclinghof abgegeben werden. Mit dieser Maßnahme möchte die Stadtwerke Brixen AG die Effizienz der Altkleidersammlung verbessern und die Umweltbelastung durch unsachgemäßes Entsorgen von Textilien und Störungen im öffentlichen Raum reduzieren. In den Sammelcontainern werden nämlich häufig auch Müll-, Nylon- oder Papiersäcke gefunden.

Bei den Stadtwerken geht man auch davon aus, dass sich durch diese Maßnahme die Menge an Altkleidern auf 150 bis 170 Tonnen reduziert. In diesem Fall fallen Kosten von rund 65.000 Euro an.

Im Recyclinghof können die Altkleider kontrolliert gesammelt und der Wiederverwertung oder dem Recycling zugeführt werden. Die Abgabezeiten sind von Montag bis Samstag zu den üblichen Öffnungszeiten möglich.

Diese Maßnahme ist auch eine Folge der Krisensituation in der textilen Wiederverwendungskette, die auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen ist: steigende Kosten, Umsatzeinbrüche aufgrund des Überangebots auf dem internationalen Markt und mangelnde Recyclingmöglichkeiten.

Die Stadtwerke Brixen AG ermutigt zugleich die Bürger:innen zu einem bewussteren Umgang mit Kleidung. Der steigende Textilkonsum und die damit verbundenen Abfallmengen stellen eine zunehmende Belastung für die Umwelt dar. Deshalb ist es umso wichtiger, überlegter einzukaufen, auf qualitativ hochwertige und langlebige Kleidung zu setzen.

„Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, die Umwelt zu schonen. Durch einen bewussteren Konsum von Kleidung können wir die Menge an Textilabfällen reduzieren und wertvolle Ressourcen schonen“, erklärt Berretta.

Wer sich dennoch von seinen besten Stücken trennen will, entsorgt sie nicht im Altkleider-Container, sondern gibt sie weiter.

In Brixen gibt es dafür mehrere Möglichkeiten und echte Lösungen wie „Pumuckl“ vom Elki in der Stadelgasse, „Fundus“ vom Verein Comedicus in der Runggadgasse oder die Kleiderkammer der Vinzenzgemeinschaft in der Fallmerayerstraße, wo gut erhaltene Kleidung tatsächlich Bedürftige erreicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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