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Klasse statt Masse

Foto Dubai Airports

Statt auf zahlungskräftige Urlauber aus den Golfstaaten setzt die IDM auf Europas Wachstumsmärkte: Niederlande, Belgien, Polen und Tschechien sollen Südtirols Tourismus beflügeln.

von Matthias Kofler

„Es gibt keine von IDM beauftragte Werbung in den genannten arabischen Ländern“, stellt Tourismuslandesrat Luis Walcher in Beantwortung einer Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit klar. Die Abgeordneten der patriotischen Bewegung hatten Hinweise erhalten, dass an einem Flughafen in einem arabischen Land zahlreiche Werbeplakate für die Urlaubsdestination Südtirol angebracht seien. Dies würde den bisherigen Aussagen widersprechen, da insbesondere das Pustertal bereits an seiner Kapazitätsgrenze angelangt sei und keine weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Gästezahlen angestrebt würden.

Doch Walcher widerspricht der Darstellung: „Grundsätzlich geht es bei der Kundenaktivierung von IDM nicht darum, mehr Gäste nach Südtirol zu holen“, erklärt der SVP-Politiker. Ziel sei es vielmehr, jene Gäste anzusprechen, die im Idealfall sechs oder sieben Nächte bleiben, die Südtiroler Küche schätzen und die regionalen sowie bäuerlichen Produkte konsumieren. IDM richte sich an Zielgruppen, die sich für die Kultur und die Menschen Südtirols begeistern, ein Verständnis für die Region mitbrächten und den Gedanken der Nachhaltigkeit teilten.

Um diese Ziele zu erreichen, konzentriere sich die Landesmarketingorganisation auf die Hauptmärkte Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich sowie auf die Aufbaumärkte Niederlande, Belgien, Polen und Tschechien. Dabei lege IDM besonderen Wert darauf, die Nebensaisonen zu stärken: „Hochsaisonen werden bewusst nicht beworben“, betont Walcher. So solle der Problematik der Überlastung entgegengewirkt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der IDM-Arbeit liege auf der Anreise mit der Bahn und der nachhaltigen Mobilität im Land. In diesem Bereich habe die Organisation ihre Kooperationen mit der Deutschen Bahn (DB) und der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) ausgebaut und Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Ziel sei es, Gäste zu ermutigen, auf das Auto zu verzichten und umweltfreundlich anzureisen. Die klare Absage an eine Werbestrategie in arabischen Staaten ist für Walcher Ausdruck eines bewussten Umgangs mit Südtirols Ressourcen. Statt auf Masse setze man auf Klasse – und auf Gäste, die das Land respektierten und dessen Besonderheiten zu schätzen wüssten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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