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„Es entsteht ein Teufelskreis“

Foto: lpa/Claudia Corrent

AUSER und SPI/CGIL schlagen Alarm: „Es wird immer schwieriger, die Betreuung älterer Menschen zu gewährleisten.“

„Die Erhöhung der Tarife für Pflegeheime, die kürzlich von der Provinz beschlossen wurde, wird viele Familien in Schwierigkeiten bringen, auch wenn sie innerhalb der lokalen Inflationsrate liegt“.

Das erklären der AUSER und die Rentnergewerkschaft im AGB/CGIL in einer gemeinsamen Mitteilung.

Sie erinnern daran, dass die Anpassung der Renten an die nationale Inflationsrate lediglich 0,8 % betrug und das hiesige Pflegegeld nie angepasst wurde.

„Die Betreuung älterer Menschen wird im nächsten Jahrzehnt ein immer wichtigeres Thema sein. Die Stadt Bozen leidet unter einem strukturellen Mangel an Betten in Pflegeeinrichtungen, und für die bestehenden Plätze fehlt häufig das Personal. Hier entsteht ein Teufelskreis: Verfügbare Plätze, Personalmangel und Familien, die gezwungen sind, sich auf Genossenschaften zu verlassen – wenn es gut läuft – oder auf den Schwarzmarkt bei der Suche nach einer Pflegekraft. Diese Pflegekraft ist in den meisten Fällen nicht ausreichend geschult, um einen älteren Menschen zu betreuen“, erklärt Maurizio Surian vom Auser.

In diesem Zusammenhang erinnert Alfred Ebner an die von der Freien Universität Bozen im vergangenen Sommer erstellte Studie.

Diese schätzt die Kosten für die Betreuung älterer Menschen bis 2035 auf über 300 Millionen Euro. Die Universität schlug vor, die Provinz durch eine private, von Laborfonds verwaltete Versicherung bei der Finanzierung dieser Ausgaben zu unterstützen.

„Egal wie viele finanzielle Hilfen die Provinz bereitstellen wird, diese müssen von einem innovativen System zur Unterstützung von Menschen begleitet werden. Es wäre notwendig, eine verpflichtende Schulung für Pflegekräfte einzuführen, ohne die sie nicht tätig werden dürfen, sowie einen entsprechenden landesweiten Kollektivvertrag für den Sektor. Wir müssen außerdem in Projekte wie solidarische Wohnformen oder Gemeindepflegekräfte und in die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung investieren. „Wir sind bereit, zu diesen und anderen Vorschlägen einen konstruktiven Dialog zu führen“, schließt Surian ab.

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