Falsche Polizisten verhaftet
Vor wenigen Tagen wurde in Brixen ein Betrügerpaar angezeigt. Nach einer Hausdurchsuchung in Turin wurden die pensionierten Polizisten verhaftet. Was sichergestellt wurde.
Nach einer Anzeige klickten nun für ein Betrügerpaar aus dem Piemont die Handschellen: Am 30. Dezember sind die Ordnungskräfte in Brixen auf das Paar aufmerksam geworden: Es hatte ihren Porsche im Parkverbot abgestellt und auf dem Armaturenbrett des Fahrzeuges eine falsche Polizeikelle ausgelegt. Die Ordnungshüter schöpften Verdacht und beschlossen, auf den Besitzer zu warten.
Als das Paar zurückkehrte, überprüften die Polizeibeamten die Identität des 63-jährigen Mannes und der 60-jährigen Frau aus dem Piemont. Die beiden wiesen sich als Polizeibeamte aus, Ermittlungen ergaben jedoch, dass sie bereits pensioniert waren, der Mann war außerdem vorbestraft.
Im Beherbergungsbetrieb, in dem beide logierten, waren anschließend zwei gefälschte Dienstausweise, Wertgegenstände und eine höhere Bargeldsumme sichergestellt worden.
Die beiden Personen wurden angezeigt. Damit endeten die Ermittlungen jedoch nicht.
Nach Abschluss der Nachforschungen vollstreckten die Beamten der Staatspolizei, unterstützt von Mitarbeitern der Eisenbahnpolizei in der Region Piemont, einen Durchsuchungsbefehl im Haus des Mannes in Turin.
Und sie wurden fündig: Beim 63-jährigen A.R. wurde eine halbautomatische Pistole vom Kaliber 7,65 sichergestellt, die Beretta, mit eingesetztem Magazin und fünf schussbereiten Patronen war nie gemeldet worden. Außerdem wurden eine Pistolenattrappe, eine Originaluniform der Staatspolizei, ein gefälschter Personalausweis eines Angehörigen der Staatspolizei sowie 34.000 Euro Bargeld verdächtiger Herkunft, verschiedene Rolex-Uhren und anderer Luxusmarken sowie Computer samt Zubehör, ebenfalls von verdächtiger Herkunft, drei Mobiltelefone und ein iPad mit der gleichen Anzahl an SIM-Karten gefunden.
Im Haus der 60-jährigen S.G. hingegen, die vor kurzem in den Ruhestand getreten ist, wurden drei Pistolenkugeln, zahlreiche komplette Originaluniformen der Staatspolizei sowie zehn Mobiltelefone mit mehreren SIM-Karten sichergestellt.
Am Ende der Durchsuchung wurde der Mann wegen Geldwäsche und unerlaubten Waffenbesitzes festgenommen, während die Frau wegen Hehlerei und unerlaubten Besitzes von Kriegsmunition verhaftet wurde. Beide wurden ins Gefängnis „Lorusso e Cotugno“ in Turin überstellt.
Die Ermittlungen werden fortgeführt: Der Polizeichef der Provinz Bozen, Paolo Sartori: „Nun gilt es, etwaige Verbindungen des Paares zur organisierten Kriminalität sowie die Herkunft der beschlagnahmten Gegenstände zu klären.“
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